Neues Internet-Portal: "Sprich mit deinem Politiker"

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Neues Internet-Portal: "Sprich mit deinem Politiker"Screenhsot politikeronline.at
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Die neue Plattform politikeronline.at sammelt alle Social-Media-Beiträge österreichischer Politiker.

Was schreiben heimische Politiker auf Facebook und Twitter? Mit dem neuen Webportal politikeronline.at lassen sich die Aktivitäten von derzeit 400 Politikern verfolgen und bewerteb. Die Plattform wurde am Montag von OGM-Chef Wolfgang Bachmayer und Projektpartner Peter Filzmaier vorgestellt. "Das Motto lautet 'Sprich mit deinem Politiker', sagte Filzmaier. Ziel sei es, den direkten Kontakt zwischen Politikern und Bürgern zu fördern und damit der Verdrossenheit entgegenzuwirken.

Wer nur einer bestimmten Partei, einen Zeitraum oder ein Bundesland verfolgen möchte, kann hierzu Filter setzen, auch nach Geschlechtern getrennt. Der gewünschte Kontakt etwa für ein Kommentar oder ein "Like" wird dann via Facebook oder Twitter hergestellt.

Die Nationalratswahl dient laut Filzmaier "selbstverständlich als Startrampe", sie stehe bei dem Projekt jedoch nicht im Mittelpunkt. Die Datenbank werde laufend aktualisiert, und Bachmayer kündigte weitere Untersuchungen an. So soll etwa festgestellt werden, wie die Bürger auf das neue Angebot reagieren und welche Politiker für den meisten "Traffic" sorgen. Aus seiner Sicht handelt es sich um ein "sehr gutes Instrument" zum Ausbau des Dialogs und auch um ein Archiv für Journalisten. Derzeit dürften nur rund 20 Prozent der Mandatare im Social Web aktiv sein, die neue Plattform soll daher auch zur Aktivität animieren.

Die Projektkosten bezifferte Bachmayer mit rund 100.000 Euro aus Eigenfinanzierung. Bis Jahresende wolle man beobachten, wie es sich entwickle. Klar sei, dass ab 2014 eine Refinanzierung notwendig ist - hierzu sei man etwa mit den Ministerien für Unterricht bzw. Jugend im Gespräch. Vorstellbar sei auch ein geringer monatlicher Mitgliedsbeitrag von fünf bis zehn Euro für die teilnehmenden Politiker oder Werbebanner. In letztgenanntem Fall würde es jedoch keine Parteiwerbung geben, betonten die beiden Politologen.

"Meine Abgeordneten" kritisiert Kandidaten-Infos

Ebenfalls am Montag hat die Plattform "Meine Abgeordneten" erneut mangelnde Transparenz in der Politik kritisiert. Gerade bei Kandidaten, die nach der Wahl erstmals ins Parlament einziehen könnten, herrsche ein Mangel an Basisinformationen, sagte Marion Breitschopf von der Internetplattform. Unterstützung kam auch vom ehemaligen EU-Kommissar Franz Fischler, der eine Orientierung an internationalen Standards forderte: "Ohne Transparenz kann eine Demokratie auf Dauer nicht funktionieren."

Während viel in politisches Marketing und nicht zuletzt Möglichkeiten des Web 2.0 investiert werde, sieht Breitschopf "die substanziellen Bedingungen des Web 1.0" bei den Parteien kaum abgedeckt. Gerade Lebensläufe zu neuen Kandidaten seien nur ungenügend oder erst auf Nachfrage der Plattform bereitgestellt worden, obwohl es sich um Basisinformationen handle, "die eigentlich selbstverständlich wären", so die Redaktionsleiterin der Plattform.

(APA/Red.)

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