Vertrauensindex: Glawischnig gewinnt, Stronach stürzt ab

Vertrauen Stronach stuerzt Glawischnig
Vertrauen Stronach stuerzt Glawischnig
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Der Milliardär weist das stärkste Minus aller Bundespolitiker auf. Auch die Regierungsspitze hat an Vertrauen verloren. Neues Schlusslicht ist Beamtenchef Neugebauer.

Der mediale Wahlkampf setzt der Regierungsspitze zu. Das ergibt der am Freitag erschienene APA/OGM-Vertrauensindex. Denn seit dem Beginn der TV-Duelle im "ORF" vor drei Wochen bauten sowohl SP-Bundeskanzler Werner Faymann als auch VP-Vizekanzler Michael Spindelegger in puncto Vertrauen deutlich ab. Größter Verlierer ist Frank Stronach, der das stärkste Minus aller Bundespolitiker aufweist.

Im Aufwind befinden sich hingegen die Spitzenkandidaten der übrigen drei Oppositionsparteien: Grünen-Bundessprecherin Eva Glawischnig weist derzeit den mit Abstand besten Wert im Ranking auf. Sie kommt in der Plus/Minus-Wertung, was die Vertrauenswürdigkeit angeht, auf plus 8. Das sind sechs Punkte mehr als bei der Erhebung im August und bedeutet überhaupt den größte Gewinn. Gleich hinter ihr folgen BZÖ-Obmann Josef Bucher (plus 5)  und FP-Chef Heinz-Christian Strache (plus 4). Freilich dominiert bei beiden immer noch Skepsis. Bucher liegt gesamt auf minus 26, Strache bei minus 28.

OGM-Chef Wolfgang Bachmayer vermutet, dass das Trio vor allem durch die TV-Konfrontationen und die damit größere mediale Präsenz punkten konnte. Nichts genutzt hat diese Frank Stronach. Er stürzt um 13 Punkte ab und ist mit einem Gesamtwert von minus 45 jener Listenführer, dem die Österreicher am wenigsten vertrauen.

Faymann und Spindelegger rutschen ab

Nah beisammen sind weiter die Chefs der Koalitionsparteien. Faymann hat mit minus vier einen kleinen Vorsprung gegenüber Spindelegger, für den minus sechs ausgewiesen werden. Damit ging es für Spindelegger um vier Punkte nach unten, für Faymann um sechs. Laut Bachmayer sind die Einbußen Folge des Wahlkampfs, wo sich die Anhänger der Parteien stärker gegen die Konkurrenz positionieren.

Bundespräsident Heinz Fischer gewinnt indes vier Vertrauenspunkte und führt mit plus 56 überlegen das Bundespolitiker-Feld an. Erste Verfolgerin ist SP-Nationalratspräsidentin Barbara Prammer (plus 22). Das meiste Vertrauen aus dem rot-schwarzen Kabinett genießt VP-Integrationsstaatssekretär Sebastian Kurz (plus 15), gefolgt von SP-Sozialminister Rudolf Hundstorfer und VP-Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle. Einen kleinen Dämpfer gibt es erstmals für SP-Verteidigungsminister Gerald Klug, der jüngst den USA die Hilfe von österreichischen Chemie-Waffen-Experten in Syrien angeboten hatte. Er verliert fünf Punkte, rangiert aber mit plus zehn noch immer klar im Positiv-Bereich.

Neugebauer verdrängt Graf

Im letzten Moment die rote Laterne los geworden ist der freiheitliche Dritte Nationalratspräsident Martin Graf, der am 29. September nicht mehr kandidiert. Deutlich hinter ihn gerutscht ist der Zweite Nationalratspräsident und VP-Beamtenchef Fritz Neugebauer, der einen Vertrauenswert von minus 63 aufweist, wohl Folge seiner harten Position in Sachen Lehrer-Dienstrecht.

(APA)

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