Öffentliche Hand warb in einem Jahr um 200 Mio. Euro

Die öffentliche Hand gab in einem Jahr 200 Millionen Euro für Werbung aus (Archivbild)
Die öffentliche Hand gab in einem Jahr 200 Millionen Euro für Werbung aus (Archivbild)(c) Die Presse (Fabry)
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Im zweiten Quartal 2013 betrug das Werbevolumen 59 Millionen Euro. Die Stadt Wien bleibt am werbefreudigsten.

Werbeaufträge und -kooperationen waren der öffentlichenHand im zweiten Quartal 2013 rund 59 Millionen Euro wert. Das erschließt sich aus den am Sonntag gemäß Medientransparenzgesetz veröffentlichten Daten. Die vierte Meldung der Werbeausgaben ermöglicht erstmals auch einen Blick auf ein ganzes Jahr: Von Mitte 2012 bis Mitte 2013 ergibt sich damit in Summe ein öffentliches Werbevolumen von 203 Millionen Euro. Die größten Ausgaben hat im zweiten Quartal neuerlich die Stadt Wien aufzuweisen, die inklusive gemeindeeigener Unternehmen knapp 9,7 Millionen Euro investierte.

Den größten Anteil daran erhielt die "Kronen Zeitung", an die knapp 1,5 Mio. Euro gingen, gefolgt von der Gratiszeitung "Heute" (rund 1,2 Mio. Euro). In der Tageszeitung "Österreich" warb die Stadt um knapp 1 Mio. Euro. Die Boulevardmedien gehörten insgesamt zum wiederholten Male zu den stärksten Werbemedien: Die "Krone Zeitung" erhielt (inklusive Kronehit) 6,1 Mio. Euro an Aufträgen, "Österreich" 3,65 Mio. Euro und "Heute" rund 3,4 Mio. Euro. Ebenfalls im Vorderfeld findet sich der ORF, an den von April bis Juni Werbeaufträge im Wert von 5,5 Mio. Euro gingen.

Auf den weiteren Plätzen bei den Printtiteln folgen diesmal der "Kurier" (inkl. "futurzone"), der knapp 2,4 Mio. Werbeeinnahmen lukrieren konnte, vor der "Kleinen Zeitung" mit etwa 1,9 Mio. Euro. "Der Standard" erhielt 1,75 Mio. Euro, "Die Presse" rund 1,6 Mio. Euro und die Oberösterreichischen Nachrichten 1,25 Mio. Euro. Die Millionengrenze ebenfalls übersprungen haben die "Niederösterreichischen Nachrichten" mit 1,2 Mio. Euro, dahinter folgen die "Tiroler Tageszeitung" (rund 890.000 Euro), die "Vorarlberger Nachrichten" (rund 850.000 Euro) sowie die "Salzburger Nachrichten", in denen um knapp 700.000 Euro inseriert wurde. Das "Wirtschaftsblatt" kam auf 230.000 Euro, während die Verlagsgruppe "News" mit all ihren Magazinen insgesamt rund 2,4 Mio. Euro erhielt. An die Printtitel des der SPÖ nahestehenden Echo-Verlags gingen in etwa 880.000 Euro, wobei der Großteil davon aus dem Umfeld der Stadt Wien kam.

Österreich Werbung vergibt 3,1 Millionen Euro

Bei den staatsnahen Unternehmen hat die Österreich Werbung die größten Ausgaben vorzuweisen, sie gab insgesamt 3,1 Mio. Euro für Werbeaufträge aus. Dahinter folgt der öffentlich-rechtliche ORF mit rund 2,5 Mio. Euro, wobei die ORF-Sendetechniktochter ORS, an der der ORF 60 Prozent hält, ebenfalls um rund 680.000 Euro inserierte. Die ÖBB investierte inklusive ihrer Töchter 2,4 Mio. Euro, die Post rund 1,9 Mio. Euro. Der Asfinag waren Werbeaufträge im zweiten Quartal 1,75 Mio. Euro wert, Agrarmarkt Austria immerhin noch 890.000 Euro.

Das Ranking der Ministerien führt neuerlich das Finanzministerium mit 932.000 Euro an, gefolgt vom Bundeskanzleramt mit 767.000 Euro sowie Außenministerium (760.000 Euro) und Verteidigungsministerium (752.000 Euro). Das Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur übersprang ebenfalls noch die Grenze von einer halben Million und warb um 561.000 Euro, während Wissenschafts- und Gesundheitsministerium mit 318.000 respektive 246.000 Euro die sparsamen Schlusslichter bilden. Neuerlich keine Ausgaben meldete das Justizministerium. Insgesamt warben die Ministerien um knapp 6,5 Mio. Euro.

Die von der Rundfunk- und Telekom-Regulierungsbehörde RTR bereitgestellten Daten, die insgesamt 5.635 vollständige Meldungen umfassen, sollten bei der vierten Erhebung durch eine adaptierte Eingabeschnittstelle besser verarbeitbar werden. Dabei wurden die Medienbezeichnungen durch ein automatisches System vorgeschlagen, allerdings hat dies nicht überall zum gewünschten Effekt geführt. So hat etwa die Niederösterreichische Energie- und Umweltagentur mitunter eine sehr detaillierte Ausweisung ihrer Inserate vorgenommen (mit Wochen- und Seitenangaben in den betreffenden Medien), während die Tageszeitung "Österreich" vom Außenministerium einmal auch als "Östereich" bezeichnet wurde.

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Die Daten sind auf der Website der RTR-GmbH abrufbar.

(APA)

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