Die Korruptionsstaatsanwälte ermitteln wegen des Untreueverdachts im Verkauf des Kärntner Schlosses. Auch Frank Stronach ist unter den Verdächtigen.
Die Ermittlungen der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) im Fall Schloss Reifnitz richten sich auch gegen den steirischen Top-Manager Siegfried Wolf. Erich Mayer, Sprecher der WKStA, bestätigte der Austria Presse Agentur einen entsprechenden Bericht in der Samstagsausgabe des "Kurier". Neben Wolf sind dessen Magna-Weggefährte und Konzerngründer Frank Stronach sowie der Bürgermeister der Kärntner Gemeinde Maria Wörth und mehrere Gemeinderäte Beschuldigte in dem Verfahren. Alle Beschuldigten bestreiten die Vorwürfe.
Es geht um den Verdacht der Untreue. Frank Stronachs Magna-Konzern hatte das Schloss samt 6,4 Hektar Seegrund 2005 von der Gemeinde Maria Wörth um 6,4 Millionen Euro gekauft. Es sollte laut Ankündigung ein Luxushotel mit allem Drum und Dran werden. Zur Sicherheit wurde im Vertrag ein Rückkaufsrecht verankert. Dieses ließ sich die Gemeinde in der Folge um eine Million Euro abgelten. Geworden ist aus dem Schloss am Wörthersee schlussendlich ein privates Feriendomizil für Stronach und Wolf.
Ermittlungen laufen schon länger
Laut Mayer sind die Ermittlungen gegen Wolf "keine neue Entwicklung", laufen also schon seit längerem. Der "Kurier" zitiert aus dem Einvernahmeprotokoll von Wolf. Darin verweist dieser auf drei nach dem Kauf in Auftrag gegebene Gutachten, die belegen würden, dass Magna das Schloss um drei Millionen Euro zu teuer gekauft habe. Weiters habe Jörg Haider den Verkauf über die landeseigene Tourismusholding abwickeln lassen, damit Magna als Käufer nicht sofort in Erscheinung treten müsse. Auch warum aus dem Schloss kein Hotel wurde, versuchte Wolf zu erklären: "Die Realisierung hat zu lange gedauert, es war eine kostendeckende Bewirtschaftung mit allen Auflagen und Einschränkungen u. a. bei der Zimmerzahl nicht möglich und außerdem kam die Wirtschaftskrise dazwischen."
2011 kauften Stronach und Wolf die Immobilie mit dem mittlerweile renovierten Schloss von Magna um 13,55 Millionen Euro. Der Preis liege "zirka drei Millionen Euro unter den Gesamt-Anschaffungskosten", so Wolf in der Einvernahme. Grund für die Reduktion sei eine Abwertung wegen mangelnder Werthaltigkeit.
(APA)