Der Milliardär habe ihm am Telefon seine Unterstützung zugesagt, meint der neue Landesparteichef Schalli. Kontrahent Köfer zeichnet ein anderes Bild.
Die Zwistigkeiten innerhalb des Team Stronach in Kärnten sind auch am Sonntag weitergegangen. "Frank Stronach steht vollkommen hinter mir", sagte der vom Parteigründer neu ernannte Landesparteichef Siegfried Schalli. Der Parteichef erklärte, am Samstag ein ausführliches Telefonat mit dem Milliardär in Übersee geführt zu haben.
Schallis Gegenspieler, der von Stronach als Landesparteichef abgesetzte Gerhard Köfer, hatte am Freitag verlauten lassen, dass es Signale Stronachs in Richtung eines "Einlenkens der Bundespartei, in Richtung des von uns gewünschten Kompromisses und unter Bezugnahme unserer erhobenen Forderungen" gäbe. Diese Behauptung wird von Schalli vehement bestritten. "Frank Stronach goutiert die Position Köfers überhaupt nicht." Sobald er in Österreich sei, werde Stronach das auch deutlich machen, sagte Schalli.
Weiters ortete Schalli ein Auseinanderbröckeln der Kärntner Rebellen um Köfer. "Es melden sich täglich immer mehr Mitglieder bei mir, die ihre Solidarität mit mir bekunden", erklärte er. Für Montagvormittag kündigte der Parteichef eine Pressekonferenz zum Thema "aktuelle Entwicklung" in Klagenfurt an. Köfer wiederum will am Montag in Salzburg an einer Sitzung des Bundesdirektoriums teilnehmen.
Nachbaur: "Frank hat ein Vetorecht"
Von Stronachs Statthalterin Kathrin Nachbaur kommen indes Signale, dass Personalentscheidungen auch künftig nicht wirklich demokratisch fallen werden: "Wir haben es nun so ausgemacht: Wenn ich jemanden für eine Position vorschlage, dann hat Frank ein Vetorecht. Legt er kein Veto ein, dann kann Frank im Nachhinein diese Person auch nicht mehr eigenmächtig absetzen", sagte Nachbaur dem "Kurier" (Sonntagausgabe).
Und auch der Friede mit der Gruppe um Köfer ist längst nicht besiegelt: Sie hoffe, dass man wieder gut zusammenarbeiten könne; "aber wenn gewisse Brüche passieren, ist es auch verständlich, wenn sich manche lieber trennen", meinte Nachbaur. Was nicht zusammenpasse, solle nicht zusammenbleiben. Soweit sei man aber noch nicht: "Eine Chance gibt es immer noch."
(APA)