Monika Lindner: Wechsel zu ÖVP "schließe ich aus"

Monika Lindner Wechsel oeVP
Monika Lindner Wechsel oeVP(c) Clemens Fabry
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Die frühere ORF-Generaldirektorin zieht als "wilde" Abgeordnete ins Parlament ein. Auf ihr Gehalt will sie trotz "finanzieller Unabhängigkeit" nicht verzichten.

Die frühere Generaldirektorin des ORF Monika Lindner, die als "wilde Abgeordnete" ins Hohe Haus einziehen wird,  schließt einen Wechsel zur ÖVP aus. Das berichtet jedenfalls die Zeitung "Österreich" in einer Vorabmeldung. Sie sei nicht ÖVP-nahe, sagte sie demnach. "Unsinn ist es auch anzunehmen, dass ich mein Mandat einfach nehme und zu einer anderen Partei gehe. Das schließe ich aus."

Außerdem hat Lindner offenbar nicht vor, wegen ihrer hohen ORF-Pension auf ihr Gehalt als Nationalratsabgeordnete zu verzichten. Sie sei "finanziell unabhängig" und würde sogar auf die Gage verzichten, wird Lindner zitiert, aber: "Ehrenamtliche und unentgeltliche Tätigkeiten werden nicht ernst genommen. Dafür ist mir die Sache zu verantwortungsvoll."

>>> Was dürfen "wilde" Abgeordnete (nicht)?

Lindner hatte bei der Nationalratswahl am dritten Platz der Bundesliste des Team Stronach kandidiert. Schon drei Tage nach ihrer Nominierung hatte sie der jungen Partei aber ihre Gefolgschaft aufgekündigt. Als Grund nannte sie Aussagen des damaligen Team Stronach-Klubobmanns Robert Lugar. Er hatte sie als "Speerspitze" gegen den ORF, die Raiffeisen Bank und den niederösterreichischen VP-Landeshauptmann Erwin Pröll bezeichnet.

Im Wahlkampf hatte sich Lindner in der Folge ebenfalls nicht für das Team Stronach engagiert.

Die designierte Vize-Klubobfrau des Team Stronach, Waltraud Dietrich Dietrich vermutete am Dienstag finanzielle Motive hinter Lindners Entscheidung: "Wenn mediale Berichte stimmen, dass sich Frau Lindner im ORF erkundigt hat, ob sie neben ihrer ORF-Pension von kolportierten 10.000 Euro auch ein Nationalratsgehalt von über 8000 Euro beziehen kann, dann ist offensichtlich, worum es ihr wirklich geht."

(APA/Red.)

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