Klubchef Kopf soll Zweiter Nationalratspräsident werden. Die VP-Frauen wollten zunächst Finanzministerin Fekter als Gegenkandidatin nominieren. Auch im SP-Klub zeichnet sich ein Wechsel ab.
VP-Klubobmann Karlheinz Kopf soll Zweiter Nationalratspräsident werden. Das wurde der "Presse" am Donnerstag bestätigt. Zuvor hatte Finanzministerin Maria Fekter als Favoritin für die Nachfolge von Fritz Neugebauer gegolten, der sich aus dem Nationalrat verabschiedet hat.
Kurzfristig sah es am Donnerstag danach aus, als würde es bei der Klubsitzung der ÖVP am Montag zu einer Kampfabstimmung zwischen Fekter und Kopf kommen. Sie werde kandidieren, "wenn sie aufgestellt wird", hieß es aus dem Büro der Ministerin. Die Nominierung sollte von den schwarzen Frauen kommen: Man werde im Sinne der Ausgeglichenheit Fekter aufstellen und auch wählen, sagte VP-Frauen-Chefin Dorothea Schittenhelm.
Doch weniger als eine Stunde später ruderte Schittenhelm zurück. Man werde den Vorschlag von Parteichef Michael Spindelegger akzeptieren. "Ich werde keinen Kontravorschlag zum Parteiobmann machen, das tu ich nicht", sagte die Frauenchefin. "Wir werden sehen, wen er vorschlägt" - sie lasse sich überraschen. Dass Spindelegger Kopf nominieren wird, dürfte aber fix sein.
Neuer Klubchef soll Reinhold Lopatka, derzeit Staatssekretär im Außenministerium, werden. Für die Dauer der Koalitionsverhandlungen soll erst einmal Spindelegger das Amt übernehmen.
>>> Umfrage: Was soll aus Maria Fekter werden?
Auch Cap dürfte vor Ablöse stehen
Auch im Parlamentsklub der SPÖ dürfte eine Rochade bevorstehen. Wie der "ORF" berichtet, bestätigten mehrere Abgeordnete, dass Finanzstaatssekretär Andreas Schieder Klubobmann Josef Cap ablösen soll. Cap wollte das nicht kommentieren, er verwies auf die Klubsitzung am Montag. SP-Nationalratspräsidentin Barbara Prammer versicherte, dass die Entscheidung jedenfalls "nicht konfrontativ" erfolgen werde.
(Red.)