Rechtsextreme in Wien: Rüge für Verfassungsschutz

Das Justizministerium beklagte wenig ambitionierte Ermittlungen nach einem Aufmarsch rechtsextremer Hooligans bei einem Austria-Spiel.

Das Justizministerium hat beim Wiener Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (LVT) "wenig ambitionierte" Ermittlungen nach einem Aufmarsch rechtsextremer Hooligans im September 2011 in der Wiener Generali-Arena geortet. Das geht aus dem Bericht über die vom Ministerium erteilten Weisungen über die vergangenen Jahre hervor, berichtete der "Standard" (Freitag-Ausgabe).

Rund 200 radikale Fans waren zum Spiel der Austria Wien gegen Metalist Charkiw ins Stadion marschiert und dabei waren laut Augenzeugen Hitlergrüße zu sehen und antisemitische Sprüche zu hören. Die Staatsanwaltschaft Wien leitete ein Verfahren nach dem Verbotsgesetz ein, das LVT ermittelte. Das Justizministerium rügte allerdings die "wenig ambitionierte Erhebungstätigkeit" des LVT und forderte die Fortführung des Ermittlungsverfahrens, hieß es im vor einigen Tagen auf der Homepage des Ministeriums veröffentlichten Bericht.

Konkret habe ein Beschuldigter angegeben, stark alkoholisiert gewesen zu sein und sich "zum Hitlergruß hinreißen" lassen. Diese Angabe ist laut Ministerium allerdings wenig glaubhaft. Viel eher sei von einem "planmäßigen Vorgehen" auszugehen, hieß es im Bericht weiter. Ein LVT-Sprecher wies die Vorwürfe gegenüber dem "Standard" zurück: "Das Ministerium hat konkrete Ermittlungsschritte aufgetragen, sie wurden getätigt und haben nichts gebracht." Das Verfahren wurde laut Weisungsbericht eingestellt.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.