Telekom: Ermittlungen für Lopatka "unverständlich"

Lopatka: Ermittlungen in Causa Telekom
Lopatka: Ermittlungen in Causa Telekom "unverständlich"Die Presse (Fabry)
  • Drucken

Die Staatsanwaltschaft führt Staatssekretär Lopatka, Ex-Minister Molterer und die ÖVP als Beschuldigte. Ermittlungen gegen Ex-Generalsekretär Missethon wurden eingestellt.

ÖVP-Staatssekretär Reinhold Lopatka findet es "unverständlich", dass die Staatsanwaltschaft ihn und die ÖVP in den Telekom-Ermittlungen als Beschuldigte führt. Man hätte ihn schließlich auch als Zeugen einvernehmen können, sagte Lopatka am Freitag gegenüber dem "Ö1-Mittagsjournal".

Am Donnerstag war bekannt geworden, dass gegen Lopatka, die ÖVP sowie Ex-Finanzminister Wilhelm Molterer ermittelt wird. Die Partei soll verbotenerweise Gelder der Telekom Austria für die Finanzierung des Wahlkampfs 2008 angenommen haben. Der Verdacht lautet auf Beihilfe zur Untreue und Geldwäscherei. Lopatka wies unmittelbar nach Bekanntwerden des Verfahrens darauf hin, dass er bereits Ende 2006 aus der Geschäftsführung der ÖVP ausgeschieden sei.

"Sie werden niemand finden, der die falsche Behauptung aufstellen wird, dass ich im Wahlkampf 2008 irgendeine Rolle hatte", ergänzte Lopatka im "Mittagsjournal". Aus einem Gerichtsgutachten zur Causa gehe hervor, dass die Zuwendung der Telekom kurzfristig im Sommer 2008 organisiert worden sei. Zu diesem Zeitpunkt sei er als Sportstaatsekretär in Peking gewesen, betonte Lopatka.

Wahlkämpfe verwechselt?

Dass ihn Ex-Telekom-Vorstand Rudolf Fischer belastet haben soll, erklärte der Staatssekretär so: "Ich möchte ihm zugute halten, dass er nach fünf Jahren wahrscheinlich die Wahlkämpfe 2006 und 2008, die ja nicht so weit auseinander waren, verwechselt haben kann. Er hat ja auch nie konkret gesagt, ich habe das mit Lopatka besprochen, sondern er hat vier mögliche Ansprechpartner genannt."

Die Ermittlungen gegen den 2008 amtierenden ÖVP-Generalsekretär Hannes Missethon wurden übrigens eingestellt, berichtet "Ö1".

Die ÖVP weist die Vorwürfe ebenfalls zurück, die Partei habe höchstes Interesse an der Aufklärung.

>> Bericht des "Ö1-Mittagsjournals"

(Red.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.