Team Stronach: Demokratische Strukturen "in naher Zukunft"

KONSTITUIERENDE SITZUNG DES NATIONALRATES: STRONACH / NACHBAUR
KONSTITUIERENDE SITZUNG DES NATIONALRATES: STRONACH / NACHBAURAPA/GEORG HOCHMUTH
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Obfrau Nachbaur kündigte an, dass sich die Bundesartei nicht mehr in die Angelegenheiten der Landesparteien einmischen wird.

Die geschäftsführende Obfrau des Team Stronach, Kathrin Nachbaur, hat am Samstag angekündigt, dass sich die Partei "in naher Zukunft" demokratische Strukturen geben werde. Dann werde sich die Bundesartei nicht mehr in die Angelegenheiten der Landesparteien einmischen. Die Möglichkeit von Parteiausschlüssen müsse es aber immer geben, sagte Nachbauer im Ö1-"Journal zu Gast". Die Entscheidungen sollen dann in einem neuen Gremium fallen. Wie dieses aussehen wird, verriet Nachbauer zwar nicht, es werde aber repräsentativ für die Partei und größer als der derzeit nur dreiköpfige Vorstand sein. Angelehnt werde die Struktur jedenfalls an die Magna-Charta, die von keinem Manager je umgestoßen worden und buchstäblich in Stein gemeißelt sei.

Dass es weitere Parteiausschlüsse geben könnte, hofft Nachbauer nicht, stattdessen hofft sie, dass der Reinigungsprozess nun beendet ist und man sich auf die Sacharbeit konzentrieren könne. Nach den Parteiausschlüssen von Klubobmann Ernest Gabmann und Landesrätin Elisabeth Kaufmann-Bruckberger in Niederösterreich, die u.a. mit fragwürdigen Geschäften begründet wurden, würden nun Klagen geprüft. Da es sich um laufende Verfahren handle, wollte Nachbaur nicht sagen, um welche Geschäfte es dabei gehe.

Kein konkreter Zeitpunkt für Stronach-Rückzug

Einen konkreten Zeitpunkt für den für nächstes Jahr angekündigten Rückzug von Frank Stronach nannte Nachbaur nicht. Sie versicherte aber, dass er immer als Berater vor allem in wirtschaftlichen Fragen zur Verfügung stehen werde. Ob der Parteiname dann geändert werde, ließ sie offen, die Grundsätze würden jedoch bleiben. Ob sie selbst dann nach dem Rückzug Stronachs Parteichefin werde, werde die Zukunft zeigen. Berufspolitikerin werde sie jedenfalls keine.

Nachbauer geht davon aus, dass von Frank Stronach kein Geld mehr an die Partei kommen wird. Man habe deshalb so budgetiert, dass man nicht darauf angewiesen sei. Bisher habe die Partei von ihrem Gründer 25 Millionen Euro bekommen. Die Bundespartei habe den Landesparteien zinsenfreie Darlehen für die Landtagswahlkämpfe zur Verfügung gestellt. Ob das Team Stronach bei der EU-Wahl im Mai antreten wird, sei noch nicht sicher, sie hoffe aber schon, sagte Nachbaur. Auch bei den kommenden Landtagswahlen wolle die Partei kandidieren.

(APA)

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