"Leid lindern": Regierung will Schuldnerberatung ausbauen

Regierung will Schuldnerberatungen ausbauen
Regierung will Schuldnerberatungen ausbauen (c) APA
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Konkrete Pläne zur Stärkung der Schuldnerberatung finden sich im Regierungsprogramm nicht. Die SPÖ will rasch an die Umsetzung gehen.

SPÖ-Konsumentenschutzsprecherin Elisabeth Grossmann fordert den raschen Ausbau der Schuldnerberatung. Gerade zu Weihnachten hätten sich viele Menschen finanziell übernommen, nun müsse man "menschliches Leid lindern und verhindern", betonte Grossmann am Dienstag in einer Aussendung.

Im Regierungsprogramm findet sich zum Ausbau der Schuldnerberatungen lediglich ein Satz. "Wir müssen nun rasch an die Umsetzung gehen", so Grossmann. Wie viel Geld sie dafür in die Hand nehmen will, sagte sie nicht. Die Finanzierung der Schuldnerberatungen ist grundsätzlich Ländersache, der Bund könnte also die Mittel gar nicht direkt aufstocken, sondern nur via Finanzausgleich mit den Ländern.

Schuldnerberatungen "relativ gut aufgestellt"

Ganz so schlecht geht es den Schuldnerberatungen derzeit allerdings gar nicht. Finanziell seien sie "in den meisten Ländern relativ gut aufgestellt", erklärt Hans Grohs, Chef der Dachorganisation asb. Aufgrund der immerwährenden Budgetknappheit müssten die Beratungen aber freilich immer wieder darum kämpfen, keine Mittel zu verlieren - so wie andere Sozialeinrichtungen auch. Was innovative Projekte betreffe, sei die Situation von Land zu Land unterschiedlich.

Zur Vorbeugung oder Nachbetreuung könnte aber durchaus der Bund zusätzliches Geld zuschießen. "Im präventiven Bereich gibt es schon Möglichkeiten, bundesweit zentral zu agieren", so Grohs.

Die heimischen Schuldenberater haben zu Jahresanfang traditionell am meisten zu tun. Die zuletzt drastisch angestiegene Arbeitslosigkeit wird den Ansturm, mit einer gewissen Zeitverzögerung, zusätzlich erhöhen, erwartet der Experte. Menschen, die ihren Job verloren haben, rät Grohs, ihre monatlichen Ausgaben sofort zu drosseln anstatt Reserven anzuknabbern. Prinzipiell gilt: Wie der Finanzminister sollte jeder Haushalt am Jahresanfang sein Budget planen, also Einnahmen und Ausgaben gegenüberstellen. Auch mögliche Verteuerungen, etwa beim Wohnen oder bei der Autoversicherung, sollten im Auge behalten werden.

(APA/Red.)

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