Debatte um FPÖ-Ball: Die Freiheitlichen Akademikerverbände wettern gegen "linksextreme Zirkel" - mit einer abgeänderten Zeile des verbotenen Liedes.
Der Akademikerball - Nachfolger des umstrittenen Balls des Wiener Korporationsrings - sorgt erneut für Wirbel. Anstoß dafür ist eine Aussendung zu der bevorstehenden Veranstaltung der „Arbeitsgemeinschaft Freiheitlicher Akademikerverbände". Wie der „Kurier" am Mittwoch berichtet, wird darin unter geringfügiger Abänderung einer Zeile des verbotenen Horst-Wessel-Liedes gegen „linksextreme Zirkel" polemisiert. So heißt es in dem einstigen Kampflied der SA: „Die Straße frei den braunen Bataillonen". In der Aussendung ist hingegen zu lesen: „Die Straße frei den linken Bataillonen."
Wolfgang Caspart vom Freiheitlich-Akademischen-Pressedienst erklärte dazu gegenüber dem „Kurier", man habe damit aufzeigen wollen, „dass die Antifaschisten die neuen Faschisten sind". Das Mauthausen Komitee zeigte sich darüber empört und verwies auf die „klassische Täter-Opfer-Umkehr".
Demonstrationen am 24. Jänner
Die „Offensive gegen Rechts" kritisierte am Mittwoch, dass sich auf dem Akademikerball die Elite der europäischen Rechten treffe. Das Bündnis, das aus 40 Organisationen besteht, erklärte: „Für uns ist die widerstandslose Duldung einer solchen Veranstaltung keine Option." Für den 24. Jänner wird daher ab 17 Uhr zu einer Demonstration vor der Universität Wien aufgerufen. Auch SOS Mitmensch rief für diesen Tag um 18.30 Uhr zum Protest am Wiener Heldenplatz auf, als „Zeichen gegen ein Europa des Rechtsextremismus".
Rapper gegen FPÖ: „Hände hoch Strache"
Die FPÖ fühlt sich unterdessen laut Medienberichten vom Rapper „lev bro" angegriffen. Der Musiker postete auf Facebook das Video zu seinem „partisan*innenrap", in dem es heißt: „Machen wir die City platt. Hände hoch Strache, deine Uhr tick-tack. Raus aus der Hofburg mit dem Nazipack. Mit 'ner AK-47 rein ins Gefecht, NOWKR, Offensive gegen Rechts."
Ebenfalls für Schlagzeilen in Zusammenhang mit dem Rapper sorgt der Grün-Abgeordnete Julian Schmid. Er war laut „Kurier" mit Iev auf „Facebook" befreundet. Gegenüber dem Blatt verteidigte er das, immerhin habe er „über 4500 Facebook-Freunde und twitter-Follower. Da ist es unmöglich mitzubekommen, was die alles tun." Die Freundschaftsanfrage sei vom Rapper gekommen. Nachdem die FPÖ die Causa publik machte, habe er den Kontakt wieder gelöscht.
(Red./APA)
