Der Ex-Minister, der Lobbyist sowie der Makler Plech sollen bei den Privatisierungen 2004 über 9 Mio. Euro an Provisionen kassiert haben.
In den Ermittlungen zur Buwog-Affäre belaste das Gutachten des Gerichtssachverständigen Gerhard Altenberger die Verdächtigen, Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser, den Lobbyisten Walter Meischberger und den Makler Ernst Plech. Das berichtete das Magazin "Format" am Mittwoch. Das Gutachten sei bei der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft abgeliefert worden, wie eine Sprecherin der Behörde bestätigte. Zum Inhalt könne sie keine Angaben machen.
Laut "Format" hat Wirtschaftsprüfer Altenberger auf 343 Seiten alle in die Buwog-Affäre involvierten Briefkastenfirmen, darunter die Ferint AG und die Mandarin Group untersucht. Durchleuchtet werden dutzende Konten und Wertpapierdepots bei der Hypo Investment Bank (HIB) in Vaduz, der Liechtensteiner Landesbank (LLB) und der Raiffeisenbank Liechtenstein (RBL) sowie bei der Meinl Bank in Wien. Auch Email-Verkehr, Treuhandverträge sowie Telefonüberwachungs- und Verhörprotokolle liegen dem Gutachten, das neun Ordner mit 1100 Dateien und 4600 Seiten umfasse, bei.
Das Gutachten erhärtet laut "Format" den Verdacht gegen Grasser, Plech, Meischberger sowie den Lobbyisten Peter Hochegger, sie hätten bei der Buwog-Privatisierung 2004 mehr als neun Millionen Euro an Provisionen kassiert. Zwar betone der gerichtlich beeidete Sachverständige Altenberger in seinem Gutachten, dass die Beweiswürdigung alleine dem Staatsanwalt obliegt, doch er lasse keinen Zweifel daran, dass er die Argumente der Beschuldigten nicht nachvollziehen kann. Im Gutachten würden Widersprüche aufgedeckt und Behauptungen der Beschuldigten widerlegt sowie der Weg eines Teils der Buwog-Provision zu einer Grasser nahestehenden Briefkastenfirma gezeigt. Details kündigt das Nachrichtenmagazin für Donnerstag auf der Internetseite und für die am Freitag erscheinende nächste Ausgabe an.
(APA)