Gutachten: Schloss Reifnitz war in "ruinösem Zustand"

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Der Preis des Schlosses am Wörthersee, den Milliardär Frank Stronach 2005 zahlte, sei "nicht weit überhöht" gewesen.

Der Kauf des Schlosses Reifnitz am Kärntner Wörthersee durch Milliardär Frank Stronach beschäftigt seit längerem die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA. Er zahlte dafür im Jahr 2005 rund sechs Millionen Euro. Wie das Magazin "News" am Donnerstag berichtet, hat ein von der WKStA beauftragter Gutachter nun festgestellt, dass dieser Preis "nicht weit überhöht" war - wie es in einer Anzeige gegen Stronach und den Maria Wörther Gemeinderat geheißen hatte.

In dem Ermittlungsverfahren geht es um den Verdacht der Untreue. Frank Stronachs Magna-Konzern hatte das Schloss samt 6,4 Hektar Seegrund von der Gemeinde Maria Wörth um 6,4 Millionen Euro gekauft. Es sollte laut Ankündigung ein Luxushotel werden. Zur Sicherheit wurde im Vertrag ein Rückkaufsrecht verankert. Dieses ließ sich die Gemeinde in der Folge um eine Million Euro abgelten. Geworden ist aus dem Schloss am Wörthersee schlussendlich ein privates Feriendomizil.

Schloss war in "ruinösem Zustand"

Der Sachverständige kommt laut "News" nun zu dem Schluss, dass der Wert der Liegenschaft Ende 2004 bei 7,685 Millionen Euro gelegen ist. Der Experte weist dabei auf den "ruinösen Zustand" des Schlosses hin. Zudem bewertete er das Rückkaufrecht der Gemeinde, das Stronach um eine Million abgelöst hat, mit lediglich 170.000 Euro. Im heutigen Zustand soll das Schloss nun 15 Millionen wert sein.

Welche Auswirkungen die Expertise auf das Ermittlungsverfahren haben wird, war vorerst noch offen.

(APA)

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