FPÖ-Ball: Polizei warnt vor gewalttätigen deutschen Aktivisten

FPÖ-Ball: Polizei warnt vor gewalttätigen deutschen Aktivisten
FPÖ-Ball: Polizei warnt vor gewalttätigen deutschen AktivistenAPA/HERBERT P. OCZERET
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Die Polizei befürchtet eine Eskalation der Demos gegen den Akademikerball in Wien. 2000 Beamte sind am Freitag im Einsatz.

"Man kann davon ausgehen, es wird nicht gänzlich friedlich ablaufen." Die Polizei warnt vor einer Eskalation der Proteste gegen den Akademikerball in der Wiener Hofburg am Freitag. "Wir wissen von Personen innerhalb der Demonstrationszüge, die nicht bereit sind, ausschließlich friedlich gegen den Akademikerball zu protestieren", sagte Erich Zwettler, Leiter des Wiener Landesamtes für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (LV) am Mittwoch.

Bereits im Vorfeld habe es Aktionen gegeben: Zwettler berichtete unter anderem von einem angezündeten Funkwagen vor dem Polizeianhaltezentrum am Hernalser Gürtel und von vier schweren Sachbeschädigungen bei Burschenschafterbuden in der Josefstadt.

Mindestens sieben Busse aus Deutschland

Außerdem gebe es gesicherte Informationen, dass die Aktivisten Unterstützung aus Deutschland bekommen werden. Zumindest sieben Busse aus mehreren deutschen Städten - der LV-Chef nannte Hamburg, Köln, Magdeburg und Göttingen - werden erwartet. Der Verfassungsschützer verwies auf schwere Ausschreitungen in Hamburg im Dezember, als gegen die Schließung eines linken Kulturzentrums protestiert wurde. 123 Polizisten seien dabei verletzt worden, davon 19 schwer. "Wir wissen, dass deutsche Aktivisten wesentlich brutaler vorgehen, als hierzulande geplant", sagte Zwettler.

Sollte man rechtzeitig Kenntnis vom Anfahrtsweg der Busse erhalten, sei es durchaus möglich, dass die Insassen bereits auf der Anreise kontrolliert werden. Beim Vorliegen entsprechender Verdachtsmomente könne es auch sein, dass den Businsassen die Weiterreise verweigert wird und diese zur Grenze zurückbegleitet werden, so der LV-Chef. Man solle aber nicht davon ausgehen, dass diese Demonstranten - anders als manche Fußballfans - so dumm seien, schon auf der Anreise Ellbogenschützer, Zahnschutz oder Wurfgegenstände bei sich zu haben.

Vermummungsverbot in gesamter Innenstadt

Die Vorkehrungen der Polizei sind entsprechend umfangreich. Um die Hofburg wird ein großräumiges Platzverbot erlassen. In allen Bezirken innerhalb des Gürtels wird außerdem ein Vermummungsverbot verhängt. 2000 Polizisten sollen laut Zwettler den reibungslosen Ablauf des Balles und die Gewaltfreiheit der Proteste dagegen garantieren. Zur Unterstützung wurde Hilfe aus den Landespolizeidirektionen anderer Bundesländer angefordert.

Es sind drei Hauptdemonstrationszüge angemeldet, die Veranstalter rechnen laut Polizei mit jeweils 1000 bis 1500 Teilnehmern. Für zwei Demos wird um 16.45 Uhr bei der Universität im Siegmund-Freud-Park gesammelt, der eine Zug wird sich um 17.30 Uhr in Richtung Stephansplatz bewegen. Der andere startet zur selben Zeit in Richtung Marcus-Omofuma-Denkmal beim Museumsquartier. Diese beiden Protestaktionen sollen um 19 Uhr beendet sein. Die dritte Demo ist ab 12 Uhr beim Bahnhof Wien-Mitte angemeldet, die Auftaktkundgebung soll um 15.00 Uhr stattfinden. Sie wird sich in Richtung Innenstadt bewegen und soll offiziell um 20 Uhr am Stephansplatz enden. Die Polizei vermutet, dass es im Umfeld dieses Demozuges am ehesten zu Ausschreitungen kommt. Angemeldet sind auch mehrere kleinere Kundgebungen.

Verkehrsbehinderungen

Der Ball, die Proteste und die Polizeimaßnahmen werden ab Freitagnachmittag umfangreiche Verkehrsbehinderungen zur Folge haben. Die Landesverkehrsabteilung der Wiener Polizei appelliert an alle Verkehrsteilnehmer, ab 16 Uhr möglichst die Innenstadt zu meiden. Dazu gehören auch die Bezirke drei bis neun. Ebenfalls betroffen sind die Hauptausfallsrouten entlang des Donaukanals zur Südosttangente und Richtung Norden zur Nordbrücke. Radfahrer und Fußgänger werden umfangreiche Umwege in Kauf nehmen müssen. Die Linien 1a, 2a und 3a werden eingestellt. Die Ringstraßenbahnlinien werden kurzgeführt.

Platzverbot 24.1. ab 16:30:

(c) Polizei Wien

(APA)

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