Anti-Ball-Demo: Fonds soll geschädigten Firmen helfen

(c) imago/Eibner (imago stock&people)
  • Drucken

Gewaltbereite Teilnehmer unter den rund 6000 Demonstranten haben an mehreren Geschäften und Lokalen in der Innenstadt schwere Schäden angerichtet.

Wien. Nach den für Wiener Verhältnisse heftigen Ausschreitungen während der Demos gegen den Akademikerball am Freitag waren auch am Samstagabend noch einige Demonstranten in der Innenstadt unterwegs. Dabei habe es laut Polizei keine Vorfälle gegeben.

Im Einsatz stand die Exekutive dennoch: Auch am Wochenende nach dem von der Wiener FPÖ in der Hofburg ausgerichteten Akademikerball wurden die Buden diverser Burschenschaften von der Polizei überwacht, da es im Vorfeld bei einigen Burschenschaften zu Sachbeschädigung gekommen war, so Polizeisprecher Roman Hahslinger.

Am Sonntag seien „laufend“ Meldungen von Sachbeschädigungen eingetroffen. Gewaltbereite Teilnehmer unter den rund 6000 Demonstranten hatten an mehreren Geschäften und Lokalen in der Innenstadt schwere Schäden angerichtet. Die Polizei wertet nun das Videomaterial aus. Hahslinger geht von einer Schadenshöhe von einer Million Euro aus.

Um den geschädigten Unternehmen zu helfen, wird die Wirtschaftskammer Wien einen Notlagenfonds aktivieren, eine „nicht alltägliche Maßnahme“, wie ein Sprecher am Sonntag gegenüber der APA betonte. Der Fonds sei grundsätzlich unbegrenzt, zunächst müssten aber die Schäden und die Deckung durch die Versicherungen erhoben werden.

Zu Wort gemeldet haben sich auch die Jungen Grünen, die in die Kritik geraten waren, weil sie die Internet-Domain nowkr.at unterhalten. Man habe redaktionell keinen Einfluss, so die Jungen Grünen in einer Aussendung, die Seite sei „als reine Informationsseite rund um die Proteste gegen den Ball“ gedacht. Der auf der Website publizierte Slogan „Unseren Hass könnt ihr haben“, mag, so die Jungen Grünen, „unglücklich gewählt sein“. Er solle aber ausdrücken, dass man weit davon entfernt sei „Rassismus, Faschismus und Antisemitismus in der Hofburg zu tolerieren“. (APA/mpm)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 27.01.2014)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.