Zeuge: Kuvert an Niessl selbst übergeben

„Profil“ präzisiert Vorwürfe gegen Landeshauptmann.

Wien. Das „Profil“ hat die Vorwürfe gegen Burgenlands Landeshauptmann, Hans Niessl (SPÖ), vom Industriellen Manfred Swarovski Geld angenommen zu haben, präzisiert: In der Online-Ausgabe wird die – weiterhin anonyme – Quelle mit den Worten zitiert: „Ich habe dem Landeshauptmann die Hand geschüttelt und das Kuvert überreicht.“

Demnach sei Niessl 2009 oder 2010 in der Swarco-Zentrale in Wattens gewesen. Der genaue Zeitpunkt – ursprünglich war vom Jahreswechsel 2009/2010 die Rede gewesen – lasse sich vorerst zwar nicht festmachen, könne aber laut Aussage eingegrenzt werden: Demnach habe der Besuch nach Mitte Oktober 2009, aber vor der am 30.Mai 2010 abgehaltenen burgenländischen Landtagswahl stattgefunden.

Der Informant behauptet, dass er von Swarovski gebeten worden sei, zur Raiffeisenbank Wattens zu gehen, um dort 10.000 Euro abzuholen. „Es hieß, der Landeshauptmann werde erwartet. Das Geld war vorbereitet. Anschließend bin ich zurück in die Zentrale. Herr Niessl war in Swarovskis Büro.“

Niessl: „Rufmord“

Am Montag hatte Niessl eine Klage gegen das Nachrichtenmagazin und Sachverhaltsdarstellungen an die Staatsanwaltschaft angekündigt. Er selbst nennt es „Rufmord auf Raten“. Das „Profil“ sitze einer „Lügengeschichte“ auf. In einem Schreiben aus der Swarco-Zentrale in Wattens an den Büroleiter des Landeshauptmannes heißt es: „Wir haben unsere Termindatenbank bezüglich des im „Profil“-Artikel geäußerten Zeitraums ,Jahreswechsel 2009/2010‘ geprüft und konnten keinerlei Besuchseintrag oder Terminvereinbarung zu Herrn LH Niessl in Wattens feststellen.“ Manfred Swarovski wird indessen vorerst nicht klagen. Man behalte sich zwar rechtliche Schritte vor, primär sei das jetzt aber eine Sache des Landeshauptmannes.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 12.02.2014)

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