Johanna Dohnal: Gedenken an die erste Frauenministerin

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ARCHIVBILD: JOHANNA DOHNALAPA/HERBERT PFARRHOFER
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Bundeskanzler Werner Faymann würdigte die rote Politikerin als "Inbegriff für emanzipatorische Frauenpolitik".

Die SPÖ hat am Freitag an die Errungenschaften der ersten österreichischen Frauenministerin Johanna Dohnal erinnert, die am 14. Februar 75 Jahre alt geworden wäre. "Johanna Dohnal war und ist bis heute für mich und für viele Frauen in diesem Land ein Vorbild", meinte Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek in einer Aussendung. Dohnal habe die Legalisierung des Schwangerschaftsabbruches erreicht, weiters die strafrechtliche Verfolgung der Vergewaltigung in der Ehe, die Einrichtung von Frauenhäusern und die Vorbereitung des Gewaltschutzgesetzes.

"Johanna Dohnal wurde zum Inbegriff für emanzipatorische Frauenpolitik, mit anderen Worten zum Inbegriff für emanzipatorische Gesellschaftspolitik", würdigte auch SP-Bundeskanzler Werner Faymann die Politikerin. Noch heute "haben wir einen weiten Weg zur Gleichstellung der Geschlechter in der politischen Teilhabe vor uns", räumte Heinisch-Hosek ein. Als Frauenministerin setze sie sich dafür ein, dass Frauen in allen Bereichen des Lebens gleichberechtigt werden, versprach die Ministerin.

Dohnal wurde am 14. Februar 1939 in Wien geboren. 1969 begann sie ihre politische Laufbahn als Bezirkssekretärin in Penzing. 1972 wurde sie Wiener Landesfrauensekretärin, 1979 Staatssekretärin für Frauenangelegenheiten in der Regierung Kreisky, 1987 SPÖ-Bundesfrauenvorsitzende und 1990 bis 1995 Frauenministerin. Am 20. Februar 2010 verstarb Johanna Dohnal im 72. Lebensjahr im Beisein ihrer Partnerin Annemarie Aufreiter in ihrem Haus im Weinviertel.

ÖGB-Vizepräsidentin Sabine Oberhauser erinnerte indes in einer Aussendung an das Jubiläum eines weiteren frauenpolitischen Meilensteins: Am 16. Februar 1919, also vor 95 Jahren, ist es Frauen in Österreich das erste Mal gestattet gewesen, bei einer Wahl ihre Stimme abzugeben. In den vergangenen 95 Jahren sei viel im Sinne der Frauen passiert, aber man kämpfe auch in Zukunft weiter, etwa für gleichen Lohn für gleiche Arbeit.

(APA)

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