Bundesheer "kurz vor dem Kollaps"

Heer: Sparkurs
Heer: Sparkurs "Schlag ins Gesicht der Soldaten"APA/ROLAND SCHLAGER
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Die Offiziersgesellschaft spricht angesichts des Sparkurses von einer Bankrotterklärung der Verteidigungspolitik. "Ein Heer, das nicht mehr übt, ist kein Heer", kritisiert der Milizverband.

Heeresvertreter kritisieren den Sparkurs beim Bundesheer. Wie berichtet, muss SP-Verteidigungsminister Gerald Klug die Rücklagen anzapfen. Man sei am Boden des Fasses angekommen, die derzeitige Armee sei mit dem künftigen Budget nicht mehr finanzierbar, sagte Klug der "Presse".

Der Präsident der Offiziersgesellschaft, Erich Cibulka, sprach am Freitag im Ö1-"Morgenjournal" von einer Bankrotterklärung der Verteidigungspolitik. "Wir empfinden dieses Vorgehen als Schlag ins Gesicht aller Soldaten, die sich für die Sicherheit unserer Bevölkerung einsetzen. Gespart wird beim einzelnen Soldaten, gleichzeitig wird von Attraktivität des Wehrdienstes gesprochen. Wie dieser Widerspruch aufgeklärt werden kann - da stehen wir fassungslos davor."

"System kurz vor dem Kollaps"

Der Präsident des Milizverbandes, Michael Schaffer, sieht das System "kurz vor dem Kollaps". Man habe nur mehr Budget für Personal und Abfangjäger. "Armeen dürfen 40 bis 50 Prozent Budget für Personal brauchen. Wir gehen in Richtung 80 Prozent."

Zu den geplanten weiteren Einsparungen bei den Übungen sagte Schaffer: "Ein Heer, das nicht mehr übt, ist kein Heer." Auch die Ankündigung Klugs, dass die Auslandseinsätze nicht von den Kürzungen betroffen sein sollen, kritisierte der Präsident des Milizverbandes: "Wenn der Soldat sozusagen schon das letzte Hemd hat, dann kann ich halt nicht im Ausland reüssieren und da große Töne spucken."

Bericht im Ö1-"Mittagsjournal"

(Red.)

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