Hahn: "Spindelegger will nicht nach Brüssel"

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EU-Kommissar Johannes Hahn äußerte sich in der ORF-"Pressestunde" zu seiner möglichen Wiederbestellung optimistisch.

Wien. Johannes Hahn setzt darauf, dass er von der Bundesregierung erneut als Kommissar nominiert wird. In der ORF-„Pressestunde“ wies er zwar darauf hin, dass die Entscheidung erst nach den Europawahlen im Mai fallen werde. Die Gerüchte, dass ÖVP-Parteichef und Vizekanzler Michael Spindelegger statt seiner nach Brüssel gehen könnte, dementierte er aber. Spindelegger habe öffentlich, aber auch in einem Gespräch mit ihm klargestellt, dass er nicht vorhabe, in die EU-Hauptstadt zu wechseln.

Hahn wies darauf hin, dass ihm sowohl Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) als auch Spindelegger bereits vor Monaten mitgeteilt hätten, dass sie seine Arbeit schätzten. Spindelegger habe auch signalisiert, dass er seine Arbeit fortsetzen sollte. „Dafür stehe ich voraussichtlich gern zur Verfügung“, so Hahn.

Zuletzt hatte der österreichische EU-Kommissar noch betont, dass er seit vergangenem Herbst kein Signal von seinem Parteivorsitzenden zu seiner eventuellen Wiederbestellung erhalten habe. Dem Vernehmen nach hatte er einigen Mitarbeitern bereits empfohlen, sich einen anderen Job zu suchen.

Spindeleggers Frau wechselt

Dass damit die Gerüchte über einen eventuellen Wechsel Spindeleggers verstummen, ist zu bezweifeln. Insbesondere, da seine Frau Margit indessen bereits ihre Rückkehr in das von Brüssel nicht weit entfernte Luxemburg fixiert haben dürfte. Sie wird laut einem Bericht des „Profil“ Kabinettschefin von Oskar Herics, dem neuen Vertreter Österreichs im Europäischen Rechnungshof.

Sollte Spindelegger Finanzminister bleiben, könnte das zur kuriosen Situation führen, dass Spindeleggers Ministerium vom EU-Rechnungshof unter Einbindung seiner eigenen Frau kontrolliert würde. Margit Spindelegger soll laut „Profil“ ihre neue Stelle gemeinsam mit Herics bereits an diesem Montag antreten. (wb/APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 03.03.2014)

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