Homosexuelle: Adoption „nicht vorteilhaft“

Marcus Franz: Homosexualität freie Entscheidung zur Kinderlosigkeit.

Wien. Homosexualität sei eine freie Entscheidung zur Kinderlosigkeit, sagt Team-Stronach-Abgeordneter Marcus Franz. Von einer Adoption von Kindern durch Homosexuelle hält er daher nichts. „Das ist nicht vorteilhaft für die Gesellschaft“, so Franz zur „Presse“. Zumal derzeit auch „zehn Mal so viele heterosexuelle Paare auf Adoptivkinder warten als überhaupt zur Verfügung stehen“.

Grundsätzlich sollte man die „natürlichen, zweigeschlechtlichen Gegebenheiten nicht overrulen“. Die von ÖVP-Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter angestoßene Debatte hält Franz für sinnlos: Es gebe wichtigere Themen.

Franz spricht nicht für sich allein. Seine Positionen seien die offiziellen des Teams Stronach, sagt er. „Wir sind übereingekommen, dass wir eine wirtschaftsliberale und wertkonservative Partei sind.“ Liberalität dürfe nicht mit Beliebigkeit verwechselt werden. Einerseits wolle man über die Menschen „nicht drüberfahren“, anderseits sei eine gewisse Grundhaltung für die Gesellschaft wichtig.

Samenspende „nicht ideal“

In diesem Zusammenhang sieht Franz auch die vom VfGH erlaubte Samenspende für lesbische Paare als „nicht ideal“ an. Im Vordergrund müsse stets das Kindeswohl stehen.

Im November hatte Marcus Franz mit einem „Profil“-Interview für viel Kritik, auch parteiintern, gesorgt. Homosexualität sei eine „genetische Anomalie“ und Kinderlosigkeit sei amoralisch, sagte er. Letztlich könnten ihn diese Sätze seinen Posten als Leiter des Wiener Hartmann-Spitals gekostet haben. Er wurde gekündigt. Und klagte. [ APA ] (oli)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 06.03.2014)

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