Kammerpräsident Pacher will einen neuen Wirtschaftsressortchef - und bietet sich selbst für dieses Amt an.
Klagenfurt. Neue Probleme für Kärntens ÖVP nach den Folgen des Hypo-Desasters und der Verwicklung des früheren Parteichefs Josef Martinz, der 2012 wegen Untreue zu fünfeinhalb Jahren Haft verurteilt wurde (morgen, Dienstag, startet die Berufungsverhandlung): Wirtschaftskammer-Präsident Franz Pacher rüttelt in einem Interview für die „Kleinen Zeitung“ am Sessel von Landesrat Wolfgang Waldner.
Und: Er bietet sich als Nachfolger an. Am Montag tritt in Klagenfurt der Landesparteivorstand zusammen. Parteichef Gabriel Obernoster ist vom Vorstoß Pachers alles andere als angetan: „Zwischen mich und Waldner treibt niemand einen Keil. Es wird keine Sieger geben, nur einen Verlierer – die Gesamtpartei. Ich bin sprachlos.“ Waldner selbst erklärte, dieser Stil und diese Aussagen würden sich von selbst richten.
Pachers Begründung für seinen Vorstoß: „Ich stelle ihn (Waldner, Anm.) als Landesrat infrage, weil er viel zu wenig dynamisch ist. Wenn man solche Umfragewerte hat, muss die ÖVP darüber nachdenken, die Landesratfunktion neu zu besetzen. Als Vertreter der Wirtschaft kann ich nicht zur Kenntnis nehmen, dass das weiter hinausgeschoben wird.“ Er sei bereit, in die Funktion des Landesrats zu wechseln, kann sich aber auch Obernosterer in diesem Amt vorstellen. Der 59-jährige Waldner war, bis er 2012 nach Kärnten ging, Außenamtsstaatssekretär. (APA/red.)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 10.03.2014)