"Faymann ist Unternehmerfreund": Regierungsspitze "on tour"

START BUNDESLAeNDERTOUR 'ERFOLGREICH. OeSTERREICH.': SPINDELEGGER / FAYMANN
START BUNDESLAeNDERTOUR 'ERFOLGREICH. OeSTERREICH.': SPINDELEGGER / FAYMANNAPA/ROLAND SCHLAGER
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Kanzler und Vizekanzler stellten sich zum Auftakt ihrer "Erfolgreich. Österreich"-Tour den Fragen von "ganz normalen Bürgern".

Die Regierung zieht an einem Strang, dieses Bild wollten SP-Bundeskanzler Werner Faymann und VP-Vizekanzler Michael Spindelegger am Mittwoch vermitteln. Dazu luden sie rund 300 Gäste in die Hofburg, zur Auftaktveranstaltung ihrer bis Ende April laufenden Bundesländer-Tour. Programmatische Reden "zur Lage der Nation" gab es dabei nicht, stattdessen wurde auf Diskussionen gesetzt. Das Motto der Veranstaltung lautete - ungeachtet der Aufregung über die Budgetfolgen des Debakels rund um die Hypo Alpe Adria in Kärnten - "Erfolgreich. Österreich".

Neben Prominenten aus Politik und Wirtschaft sowie Journalisten wurden auch "ganz normale" Bürger geladen, die an Faymann und Spindelegger Fragen richten konnten. Bevor diese zu Wort kamen, moderierte der ehemalige ZiB-Moderator Gerald Groß durch den Vormittag:

"Sie schauen beide wahnsinnig frisch aus", meinte Groß zu den Chefs von SPÖ und ÖVP, um dann auf das eher fragwürdige Koalitionsklima überzuleiten. Faymann antwortete darauf, dass es in zwei unterschiedlichen Parteien nunmal unterschiedliche Meinungen gebe. Dies sei ja auch innerhalb der Fraktionen der Fall. Spindelegger, der in den vergangenen Wochen mit der Meinungsvielfalt in der ÖVP konfrontiert war, sagte: "Ich kann in meiner Partei nicht ausschließen, dass der eine oder andere das sagt." Ein Problem stelle dies nicht dar.

Geld "für unsere Leut"

Warnungen gab es hingegen vor außerkoalitionären Mitbewerbern: "Wir hätten die 20 Milliarden Euro für die Hypo dringend 'für unsere Leut' gebraucht, spielte Faymann auf einen FPÖ-Slogan im Wahlkampf an. Und auch die anstehende EU-Wahl drängte sich als Thema auf. "Ein friedliches Europa funktioniert nicht mit den nationalen Parteien, die da antreten mit einem Hass gegen Europa." Mittel, um sich bereits im Unterricht gegen populistische Botschaften zu wappnen, forderte wenig später ein Schülervertreter im Publikum.

Weiter Themen der Diskussion waren die Pensionen, das Lehrerdienstrecht, die Todesstrafe sowie die Wirtschaft. Spindelegger bemühte sich zudem, dem Publikum "Überraschendes" über die Regierungsarbeit zu vermitteln. "Werner Faymann ist ein Unternehmerfreund, wie wir gelernt haben, und ich bin für die soziale Sicherheit", betonte er.

Das Ende der Debatte läutete Groß schließlich mit der Frage nach dem gemeinsamen Bierkonsum von Kanzler und Vizekanzler ein: Faymann entschuldigte sich mit dem Hypo-Thema, welches die Lust darauf verderbe, Spindelegger verwies gleich auf die Zeit nach der Legislaturperiode.

(APA)

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