Vereinigte Staaten: Stresstest führt zu Stress im US-Bankensektor

WASHINGTON. Die US-Notenbank Federal Reserve hat die Auszahlungspläne der Citigroup abgelehnt. Auch die US-Sparten der europäischen Institute HSBC, RBS und Santander sowie die amerikanische Zions Bancorp müssen ihre Dividenden- oder Aktienrückkaufvorhaben nachbessern, wie die Fed am Mittwoch entschieden hat.

Das bedeutet für die Geldhäuser, dass sie sich im Buhlen um die Gunst der Anleger stärker zurückhalten und mehr Geld für eigene Zwecke einbehalten müssen.

Schon zweites Mal

Die Citigroup habe zwar ihr Risikomanagement verbessert, erklärte die Fed. Sie könne aber nicht gut genug darlegen, wie sich belastende Szenarien in der Welt auf ihre Einnahmen- und Gewinnsituation auswirken würden. Die Bank hat neben einer Dividendenerhöhung ursprünglich geplant, den Aktienrückkauf auf 6,4 Milliarden US-$ (4,64 Milliarden €) aufzustocken. Es ist das zweite Mal binnen drei Jahren, dass die Fed dem sogenannten Kapitalplan der Citigroup die Zustimmung verweigert. Die Aktie des Instituts fiel im nachbörslichen Handel um 4,5 Prozent.

Citigroup-Chef Michael Corbat erklärt, er sei zutiefst enttäuscht über die Fed-Entscheidung. Im vergangenen Jahr hat die US-Notenbank der Citigroup einen Aktienrückkauf in Höhe von 1,2 Milliarden $ genehmigt.

Gesundheitschecks

Unmittelbar nach dem Fed-Bericht kündigten Morgan Stanley und American Express Programme für einen Aktienrückkauf an. Im Vorjahr hatte mit JPMorganChase und Goldman Sachs zwei Schwergewichte der Bannstrahl der Fed getroffen. Erst im Dezember wurden ihre abgespeckten Kapitalpläne gebilligt.

Die Prüfung der geplanten Auszahlung von Dividenden und Aktienrückkäufen ist der zweite Teil des Gesundheitschecks für die 30 größten Banken. Im ersten waren sie in einem Stresstest auf Herz und Nieren geprüft worden. Mit der Zions Bancorp fiel lediglich ein nicht zu den Branchenführern zählendes Institut durch. (dp/ag.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.03.2014)

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