Der Chef der Liberalen im EU-Parlament hatte die BZÖ-Kandidatin zum Verlassen der ALDE-Fraktion aufgefordert. Sie lehnt ab und fordert eine Entschuldigung.
Die EU-Abgeordnete Angelika Werthmann will nach ihrem Wechsel zum BZÖ "keinesfalls" aus der liberalen ALDE-Fraktion austreten. Der Chef der Liberalen im Europaparlament, Guy Verhofstadt, hatte sie am Donnerstag dazu aufgefordert. "Ich habe mir nichts zuschulden kommen lassen", betonte Werthmann am Freitag in einer Aussendung.
In einem E-Mail an Verhofstadt und ihre Fraktionskollegen von Freitagvormittag verlangt Werthmann eine öffentliche Entschuldigung des Chefs der Liberalen. Sie werde nicht aus der Fraktion austreten, denn sie glaube stark an liberale Werte und Prinzipien. Das Programm des BZÖ für die EU-Wahl sei noch nicht einmal präsentiert worden. Verhofstadts Vorgangsweise bezeichnete die Abgeordnete in dem E-Mail als "diskriminierend".
"Sippenhaftung" und liberale Grundsätze
"Sippenhaftung" sei nicht vereinbar mit liberalen Grundsätzen, vermutete Werthmann einen Zusammenhang mit der BZÖ-Spitzenkandidatin Ulrike Haider-Quercia. In der Aussendung wiederum brachte Werthmann auch einen Zusammenhang mit den Neos und deren Kandidatin Angelika Mlinar ins Spiel: "Es ist moralisch zutiefst verwerflich, dass sich offenbar österreichische Neos-Nationalratsabgeordnete den Ausschluss einer österreichischen Europaabgeordneten aus einer Europafraktion wünschen können."
"Fassungslos" zeigte sich in einer weiteren Aussendung auch Haider-Quercia: Sie lasse es nicht zu, dass eine "tadellose Europaabgeordnete auf Zuruf der Neos in Österreich international diskreditiert" werde. "Ich bin bestürzt über die Tatsache, dass man Frau Werthmann aufgrund der Zusammenarbeit mit mir einen Strick drehen möchte."
(APA)