Banken: Credit Suisse stellt sich auf Millionenstrafe ein

ZÜRICH. Die Schweizer Großbank Credit Suisse rechnet mit einer hohen Strafe im Steuerstreit mit den US-Behörden. Die Bank hat entsprechende Rückstellungen auf 895 Mio. Franken (734,2 Mio. Euro) verdoppelt. Ein Sprecher der Bank wollte sich nicht zu der Frage äußern, ob eine Einigung mit dem US-Justizministerium in Reichweite liege. Um eine Rückstellung zu bilden, müssen die Kostenfolgen eines Rechtsfalls aber wahrscheinlich sein und sich realistisch abschätzen lassen.

Die US-Justiz ermittelt gegen 14 Schweizer Banken wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung.

Messlatte für die Einschätzungen war der Rivale UBS: Die größte Schweizer Bank hatte sich 2009 mit der Zahlung von 780 Millionen Dollar und der Lieferung von rund 4500 Kundennamen von einer Strafverfolgung durch die Amerikaner freigekauft.

Bank kooperiert

Auch die Credit Suisse hat den US-Behörden bereits große Mengen an Daten zum Geschäft sowie zu Kunden und Mitarbeitern zur Verfügung gestellt. Der nächste wichtige Schritt zu einer Einigung ist nun die Aushandlung einer Strafe. Die meisten Experten hatben erwartet, dass die bereits 2011 beiseitegelegten 295 Mio. Franken dafür nicht ausreichen würden.

Angesichts der zusätzlichen Rückstellungen muss die Credit Suisse das Ergebnis des vierten Quartals korrigieren und weist nun einen Verlust von fast einer halben Milliarde Franken aus.

Der Jahresgewinn beläuft sich nun nur noch auf 2,3 Mrd. Franken; vor einem Jahr betrug der Gewinn 1,4 Mrd. Franken. (Reuters/dp)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 04.04.2014)

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