Erneuerbare Energie: Oettinger mahnt zur Besonnenheit

EU-Energiekommissar Günther Oettinger.
EU-Energiekommissar Günther Oettinger.(c) EPA (OLIVIER HOSLET)
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EU-Energiekommissar Günther Oettinger möchte die rasanten Ausbau von erneuerbaren Energie etwas einbremsen. Diese wären in der Umwandlung nicht speicherbar - stattdessen plädiere er für den Einsatz von Braunkohle.

Berlin. EU-Energiekommissar Günther Oettinger will den „Schweinsgalopp“ beim Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland beenden. Er begründete seinen Aufruf zur Besonnenheit gegenüber der „Bild am Sonntag“ damit, dass Strom in großen Mengen und verlustarm in der Umwandlung nicht speicherbar ist.

Daran werde sich in den nächsten zehn Jahren nichts ändern. Erst wenn Strom speicherbar sei, könne Wind- und Solarkraft die ganze Zukunft gehören. Bis dahin seien sie eine gute Ergänzung.

Braunkohle wichtig

Stattdessen setzt Oettinger auf Braunkohle, da er am Atomausstieg Deutschlands nicht rüttelt: „Auf die 45 Prozent Strom aus Kohle werden wir noch lange nicht verzichten können. Statt Steinkohle zu importieren oder zu subventionieren, sollten wir die Braunkohle in der Lausitz und im Rheinland nutzen.“

Die deutsche Elektroindustrie sieht sich indes durch die zunehmende Unsicherheit bei der Energiewende in ihrem Geschäft gebremst. Investitionen blieben aus, sagte der Präsident des Zentralverbands Elektrotechnik und Elektronikindustrie (ZVEI), Friedhelm Loh, der „Welt“. Technologisch sei die Energiewende ohne Probleme umsetzbar.

Die Elektroindustrie habe wie andere Branchen längst notwendige Komponenten und Verfahren entwickelt. „Wir bekommen unsere Produkte aber nicht auf den Markt, weil wegen der politisch verursachten Unsicherheit niemand investieren will.“ Loh forderte deshalb nachvollziehbare Entscheidungsprozesse, sonst verliere Deutschland die Technikhoheit. (dpa/Reuters/dp)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 07.04.2014)

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