Klug im Kosovo: "Lage ist grundsätzlich stabil"

Verteidigungsminister Klug
Verteidigungsminister KlugAPA/HANS KLAUS TECHT
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Stabilität am Balkan seien "von außerordentlicher Bedeutung", sagt der Verteidigungsminister. Gefahren wie Minen gehörten aber zum Alltag.

Verteidigungsminister Gerald Klug (SPÖ) hat am Freitag seinen ersten Truppenbesuch beim österreichischen Kontingent (Austrian Contingent/AUTCON) der internationalen Schutztruppe Kosovo Force (KFOR) absolviert. Frieden und Stabilität am Balkan seien "von außerordentlicher Bedeutung" für Österreich, sagte Klug vor den Soldaten.

Die Lage im Einsatzraum sei "grundsätzlich stabil und oberflächlich ruhig", erklärte Kontingentskommandant Oberstleutnant Norbert Klein im Camp Film City bei Prishtina. Dennoch gebe es auch Konfliktpotenziale, etwa überall dort, wo rückübersiedelt werde, sagte Klein. Auch erwähnte er die organisierte Kriminalität, vor allem Suchtgift und Menschenhandel.

Minen allgegenwärtig

Beobachte man die vergangenen sechs Monate, gebe es pro Woche etwa zwei bis sieben Ereignisse wie Schießvorfälle, Handgranatenvorfälle oder Brandanschläge, vor allem im Bereich der organisierten Kriminalität. Für die Soldaten seien Gefahren wie Minen nach wie vor allgegenwärtig. Die wohl größte Gefahr gehe aber vom Straßenverkehr aus, verwies Klein auf den mit Mitteleuropa nicht vergleichbaren Standard der Straßen.

Eine tatsächliche Truppenreduktion bei der KFOR sei derzeit nicht absehbar, meinte Brigadier Anton Wessely, stellvertretender KFOR-Kommandant, auf eine entsprechende Frage. Man beobachte die Entwicklung der Gesamtsituation. Wenn sich diese positiv entwickle, könne man über eine Änderung der Force nachdenken. Generell sah Wessely den Kosovo auf einem positiven Weg, beispielsweise auch, was die nach wie vor hohe Jugendarbeitslosigkeit betrifft. Der EU-Dialog zwischen Belgrad und Prishtina sei durchaus spürbar und habe etwa Fortschritte beim Abbau paralleler Strukturen gebracht, meinte er nach den serbischen Sicherheitsstrukturen im Land gefragt.

15 Jahre Kosovoeinsatz

Minister Klug erinnerte vor Soldaten des 30. Österreichischen Kontingents, dass der Einsatz der Österreicher seit 15 Jahren "mit großem Erfolg und zum Wohle der Sicherheit der kosovarischen Bevölkerung" laufe. Mit aktuell 392 Soldaten (davon neun Frauen) sei Österreich der viertgrößte KFOR-Truppensteller. Bei der nächsten Rotation werde eine weitere Infanteriekompanie mit 130 Soldaten dazukommen.

Den Soldaten, die als Geschenke aus der Heimat Volleybälle sowie Speck und Schwarzbrot erhielten, versicherte der Minister, dass sie als "Botschafter Österreichs" einen "ganz wichtigen Beitrag zur Sicherheit" leisteten. Er sei stolz auf jeden von ihnen, betonte Klug.

(APA)

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