Othmar Karas wirbt mit einem Zitat des Sängers Bono für die EU-Wahl. Die FPÖ fordert Transparenz, die ÖVP kritisiert das "Ablenkungsmanöver".
"Europa. Ein Gedanke, der jetzt zu einem Gefühl werden muss." Dieses Zitat aus einer Rede des U2-Sängers Bono sorgt weiter für Wirbel. Wie "Presse" berichtete, hat die Kampagnenorganisation "One" die ÖVP aufgefordert, das Plakat mit dem Zitat abzuhängen. Es war in der Vorwoche von dem schwarzen Spitzenkandidaten für die EU-Wahl, Othmar Karas, auf einem Haus am Wiener Naschmarkt befestigt worden.
Karas' Sprecher betonte am Freitag, die EVP, die das Plakat finanzierte, sei vergangene Woche "nicht von Bono selbst, sondern vermutlich von dessen Rechteverwaltungsfirma" kontaktiert worden, dass sie nicht mit der Verwendung des Zitats einverstanden wären. Die Verwendung des Zitats sei aber rechtlich geklärt worden und "absolut wasserdicht".
FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl forderte Karas in einer Aussendung zur Offenlegung seiner Wahlkampffinanzierung auf. Dass das Plakat von der EVP finanziert wurde, "ist hochinteressant und führt zu der Frage, was noch alles die EVP für einen der glühendsten Eurokraten in ihren Reihen sponsert", so Kickl. "Ich fordere Karas auf, umgehend offenzulegen, aus welchen Quellen sein Wahlkampf gespeist wird, und erinnere ihn daran, dass die Intransparenz, die in Brüssel herrscht, in Österreich per Gesetz nicht mehr zulässig ist. Es gibt eine Wahlkampfkosten-Obergrenze, die einzuhalten ist."
Blümel: FPÖ will "von ihren Problemen ablenken"
ÖVP-Generalsekretär Gernot Blümel weist die Anschuldigungen zurück. "FPÖ-Generalsekretär Kickl startet das nächste Ablenkungsmanöver, um von den eigenen Problemen abzulenken", betonte er in einer Aussendung.
(APA/Red.)