Vom Kosovo bis zu den Frauenrechten

Ulrike Lunacek, Proeuropäerin und Kämpferin für Gleichberechtigung.

Die etablierteste Frauenrechtlerin unter den heimischen Europaabgeordneten ist Ulrike Lunacek. Die grüne Politikerin hat sich in den vergangenen fünf Jahren zwar vor allem durch ihr Engagement für eine Heranführung des Kosovo an die Europäische Union etabliert. Nebenbei engagierte sie sich aber weiter für die Gleichberechtigung – nicht nur für Frauen, sondern auch für Schwule und Lesben. Lunacek hat sich 1980 als Homosexuelle geoutet. Sie ist derzeit Mitglied des EU-Parlamentsausschusses für die Rechte der Frau und die Gleichstellung der Geschlechter (Femm).

Schon während ihres Studiums in Innsbruck beteiligte sich Lunacek am Aufbau eines Frauenhauses. Später arbeitete sie als Referentin für die Organisation Frauensolidarität in Wien. Ab 1995 kandidierte sie für die Grünen – zuerst für den Nationalrat, seit 2009 für das Europaparlament.

Ihr Wechsel nach Brüssel und Straßburg war in der eigenen Partei nicht unumstritten. Denn er verursachte im Jahr 2009 den Abschied des erfahrenen EU-Abgeordneten Johannes Voggenhuber. In den vergangenen fünf Jahren gelang es Lunacek aber ebenso wie ihrem Vorgänger, in der grünen EU-Fraktion Fuß zu fassen. Für ihre außenpolitische Arbeit und ihr Engagement im Ausschuss für bürgerliche Freiheit, Justiz und Inneres (Libe) erhielt die deklarierte Proeuropäerin Zuspruch vieler ihrer Parteikollegen. Im vergangenen Jahr wurde die gebürtige Niederösterreicherin zur Vizepräsidentin der grünen Fraktion im Europaparlament gewählt.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.04.2014)

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