Ein neues Wohnzimmer in Brüssel

Angelika Mlinar (Neos) steht vor einer Rückkehr ins EU-Parlament.

Drei Seiten seines kostbaren Platzes verwendete das „Profil“ jüngst, um darüber Klage zu führen, dass die Neos ein Frauenproblem – weil zu wenige Frauen – hätten. Immerhin: Bei der EU-Wahl haben sie eine Spitzenkandidatin. Angelika Mlinar (43), derzeit Nationalratsabgeordnete und bis vor Kurzem Chefin des Liberalen Forums. Für Journalisten hatte Mlinar im Rahmen der „Europa daheim“-Abende (einer Fortsetzung von „Neos at home“) zum Kampagnenstart sogar ihre Privatwohnung geöffnet. Es ist ihr nicht sonderlich gut bekommen. Die einen schrieben, auf ihrem WC läge „Fifty Shades of Grey“ zur Lektüre auf (in Wahrheit stand es in ihrer bunt bestückten Bibliothek). Und „Profil“ gefiel der Einrichtungsstil nicht besonders.

Auch die ÖVP arbeitete sich vor Kurzem an Mlinar ab: Sie verharmlose Andreas Mölzer, warf ihr Reinhold Lopatka vor. Mlinar hatte darauf hingewiesen, dass Meinungsfreiheit auch beinhalte, Blödsinn reden zu können. Für Mlinar eine ungewohnte Situation: Als Kärntner Slowenin reagierte sie bisher sehr sensibel, um nicht zu sagen übersensibel auf alles, was von der FPÖ kam. Den Ortstafelkompromiss trug sie etwa nicht mit. Nicht zuletzt deswegen, weil der Kärntner Heimatdienst in diesen eingebunden war. Dessen Vize-Obmann: Andreas Mölzer.

Für die Juristin Mlinar, die sich eine Zeit lang auch als Unternehmerin in der Keksbranche betätigte, wird es eine Rückkehr ins EU-Parlament: Sie war dort bereits in den Neunzigerjahren als Assistentin von Friedhelm Frischenschlager (LIF) tätig.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.04.2014)

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