Othmar Karas stellte sein Personenkomitee für die EU-Wahl vor und hängte sein umstrittenes Großplakat ab.
Wien. Das umstrittene Großplakat mit einem Spruch von U2-Sänger Bono Vox an der Linken Wienzeile hat ÖVP-Spitzenkandidat Othmar Karas abgehängt. Statt dem Bono-Slogan „Europe is a thought that needs to become a feeling“ heißt es nun: „Europa. Stern der Hoffnung für ein friedliches Miteinander von über 500 Millionen Menschen.“
Das Management des Sängers hatte sich gegen die Verwendung des Slogans verwahrt, laut einer Karas-Sprecherin war nach einer gewissen Zeit aber ohnehin an einen Plakatwechsel gedacht.
Dafür hat Karas nun sein Personenkomittee beisammen, das er gestern präsentierte. Mit dabei: das Schauspieler-Paar Peter Simonischek und Brigitte Karner, Nationalbank-Präsident Claus Raidl, Philharmoniker-Cellist Franz Bartolomey und Journalist Rudolf Nagiller.
Es gehe darum, „unseren besten Politiker nach Brüssel zu schicken“, meinte Simonischek. Und Nagiller befand, Karas sei zwar „sachlich bis zur Sprödigkeit“, wirke dafür aber nicht so „verspindoktort“ wie andere Politiker.
Claus Raidl hatte schon 2009 für Karas geworben, als Ernst Strasser Spitzenkandidat der ÖVP war. Er habe damals gesagt, die Partei habe den falschen Spitzenkandidaten und recht behalten, so Raidl. Seitenhiebe teilte Raidl in Richtung Konkurrenz aus: SPÖ-Quereinsteiger Eugen Freund bezeichnete er als in die Europapolitik eingeflogenen „Helikopter-Kandidaten“, Neos-Spitzenkandidatin Angelika Mlinar als „klassische Abschiebe-Kandidatin“ und die Grüne Ulrike Lunacek vertrete halt leider nur Minderheiten-Themen.
Die ÖVP kam kaum vor
Die ÖVP kam bei der Präsentation des Komitees kaum vor, auch die Homepage des Personenkomitees kommt ohne Parteilogo aus. Finanziert werden sollen die Aktivitäten des Vereins „Wir für Karas“ über Spenden. Wobei Karas betonte, dass diese gemäß den geltenden Transparenzregeln gemeldet werden sollen. (red./APA)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 23.04.2014)