Krankenkassen haben Finanzziele übererfüllt

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Die Krankenversicherung hat 2013 ein Kostendämpfungsvolumen von mehr als einer Milliarde Euro erzielt.

Die Krankenkassen haben auch im Vorjahr ihre von der Politik vorgegebenen Finanzziele deutlich übererfüllt. Insgesamt hat die Krankenversicherung 2013 ein Kostendämpfungsvolumen von mehr als einer Milliarde Euro erzielt, geht aus dem Monitoringbericht des Hauptverbandes der Sozialversicherungsträger hervor, den SP-Gesundheitsminister Alois Stöger am Mittwoch dem Ministerrat vorgelegt hat.

Vorgegeben wurde im Zuge des 2009 beschlossenen Sanierungskonzepts für die Kassen ein Kostendämpfungsvolumen von 1,725 Milliarden Euro für den Zeitraum von 2010 bis 2013. Im Vorjahr waren noch 2,671 Mrd. Euro an Einsparungen prognostiziert worden. Nach dem nun vorgelegten Bericht werden die Kassen aber insgesamt 2,975 Mrd. Euro in diesen vier Jahren erreichen.

Sanierungsmaßnahmen greifen

Für das Jahr 2013 hätten die Kassen laut ursprünglichen Plan Kostendämpfungen von 657 Millionen Euro erbringen sollen. Letzten Sommer hatte die Prognose dann bereits auf 946 Mio. gelautet, und nun geht der Hauptverband von Einsparungen von insgesamt 1,028 Mio. Euro für 2013 aus. Die endgültigen Zahlen sollen Ende Mai/Anfang Juni vorliegen. Als Grund für diese Entwicklung nennt der Hauptverband in seinem Bericht, dass die Sanierungsmaßnahmen eine nachhaltige finanzielle Wirkung entfalten. Auch in den Jahren 2010 bis 2012 haben die Kassen ihre Ziele jeweils bereits übererfüllt.

Die vorgegebenen Finanzziele werden auf mehrere Bereiche aufgeschlüsselt - von den Kosten für Medikamente über die ärztliche Hilfe bis zu Heilbehelfe und Physiotherapien. Obwohl alle Krankenversicherungsträger ihre insgesamt angestrebten Finanzziele deutliche erreichen, zeichnet sich bei einigen Trägern für 2013 eine Gefährdung der Zielerreichung für einzelne Bereiche ab. Welche Träger das betrifft, wird aber nicht genannt.

Mit der Erreichung der Finanzziele können die Kassen auch die Mittel aus dem Strukturfonds lukrieren. Für das Jahr 2010 waren das noch 100 Millionen Euro, seit 2011 sind es 40 Mio. Euro. Heuer wird es diese Mittel letztmalig geben, ab 2015 sind sie im Gegenzug für die Einführung der Gratiszahnspange für Kinder und Jugendliche gestrichen.

Mit dem im Zuge der Gesundheitsreform abgeschlossenen Bundeszielsteuerungsvertrag wurden den Krankenkassen auch für heuer Sparziele vorgegeben. Bei einer Ausgabenobergrenze von 9,5 Mrd. Euro wurde den Kassen ein Ausgabendämpfungsvolumen von insgesamt 256 Mio. Euro auferlegt. Nach der nun vorgelegten Prognose soll die Ausgabenobergrenze jedoch um 356 Mio. Euro unterschritten werden.

Schuldenberg praktisch abgebaut

Ihren Schuldenberg von ursprünglich fast zwei Milliarden Euro haben die Krankenkassen damit praktisch abgebaut. Im Jahr 2012 hatte die Krankenversicherung insgesamt laut Zahlen des Hauptverbandes bereits ein Plus von 2,1 Milliarden Euro (positives Reinvermögen), die Gebietskrankenkassen zusammen ein Plus von 488,9 Mio. Euro. Für 2013 soll es laut Prognose für die gesamte Krankenversicherung ein Plus von 2,4 Mrd. Euro geben und für die neun Gebietskrankenkassen ein Plus von 726 Mio. Euro. Schulden wurden für 2013 nur noch für die Wiener GKK im Ausmaß von 43,3 Mio. Euro und auch für die in der Vergangenheit noch positive Kärntner GKK von 1,5 Mio. Euro vorhergesagt. Vor allem die Wiener GKK hatte 2008 noch einen Schuldenstand von fast 600 Mio. Euro. Zu diesem Schuldenabbau der Krankenkassen hat allerdings auch der Staat 450 Millionen Euro - in drei Tranchen zu je 150 Mio. - beigesteuert.

(APA)

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