Gehrer: "Eine Neidhammel-Diskussion"

VP-Vizechefin Gehrer kritisiert die Forderungen der jüngeren Generation an die Pensionisten und erinnert sie an ihre Aufgaben - etwa den Nachwuchs betreffend.

ALPBACH. "Das halte ich für eine Neidhammeldiskussion." VP-Vizechefin und Bildungsministerin Elisabeth Gehrer erregt sich geradezu über die Forderungen der Jungen, in denen immer wieder von einer Strafsteuer für Pensionisten die Rede ist. "Nach meinem Verständnis hat die ältere Generation den Generationenvertrag erfüllt", sagt die Ministerin im Gespräch mit der "Presse", "sie hat für ihre Eltern gesorgt, und sie hat Kinder bekommen." Außerdem sei fixiert, dass Beamte ab 1. Jänner 2004 einen Pensionssicherungsbeitrag von 3,3 Prozent zahlen, Politiker bis zur Höchstbemessungsgrundlage von acht Prozent, darüber hinaus von 15 Prozent.

Jetzt solle man sich öffentlich damit auseinandersetzen, was die Aufgabe der Jungen in dem so oft zitierten Generationenvertrag sei, verlangt die Ministerin. Gehrer verweist auf Deutschland, wo diese Diskussion bereits begonnen habe. So werde in der jüngsten Ausgabe der "Zeit" sehr wohl die Frage gestellt, wo die Kinder jener jüngeren Generation bleiben, die jetzt lautstark gegen die bestehenden Pensionen protestieren. Gehrer: "Kinder sind die beste Zukunftssicherung, darüber muss man reden." Deshalb plädiert die Ministerin für den Beginn einer Wertediskussion. "Was macht das Leben lebenswert? Etwa wenn man von Party zu Party rauscht, ist es das Single-Leben?"

Die Jüngeren sollten selbst einmal sagen, wie sie den - ungeschriebenen - Generationenvertrag sehen. Und dann könne man durchaus den Versuch wagen, diesen auch schriftlich zu definieren.

Tatsache ist für Gehrer jedenfalls, dass es den heute 30-Jährigen nichts nützt, wenn die gegenwärtigen Pensionisten mit einer Strafsteuer belegt werden. Das helfe ihnen in drei oder vier Jahrzehnten, wenn sie dann selbst in den Ruhestand treten, wenig. Das Resümee der Unterrichsministerin: "Die Wahrheit ist: Die Zukunft ist gesichert, wenn ein Land Kinder hat."


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