Peter Westenthaler

Zuerst hundertprozentig loyal, dann Haiders Gegner: Westenthaler war von 1990/91 bis 2002 in der FP-Spitzenpolitik. Das Ende seines politischen Lebens hat sich schon abgezeichnet.

Er gilt als Haider-Fan, ist hundertprozentig loyal und wird auch zukünftig im Sinne Jörg Haiders als "his Masters Voice" wirken. - Diese Attribute erhielt Peter Westenthaler am 1. Mai 2000, als er zum FP-Vizechef aufrückte, als einer von drei Stellvertretern der neuen Parteiobfrau Susanne Riess-Passer. Daß er später zu einem der Gegner des abgetretenen Parteiobmanns Haider werden sollte, das war beim Parteitag 2000 nicht vorauszusehen.

Peter Westenthaler - als Peter Hojac geboren, später nahm er den Mädchennamen seiner Mutter an - wurde 1967 in Wien geboren und absolvierte eine HTL. Er ist verheiratet und Vater einer Tochter.

Wie er später selbst ausführte, engagierte er sich aus Bewunderung für Haider bei der FPÖ: 1988 wurde er Mitarbeiter im FP-Parlamentsklub, 1990 avancierte er zum Obmann der Wiener FP-Jugend, 1991 wurde er Wiener Gemeinderat (bis 1999), im gleichen Jahr Sekretär von Bundesparteichef Haider.

Differenzen um ORF

Er erledigte im Sinne seines Chefs die unangenehme politische Arbeit, er attackierte politische Gegner, verteidigte seinen Parteichef auch in den unangenehmsten Situationen. 1996, mit 28 Jahren, wurde er FP-Generalsekretär. Nach dem Eintritt Herbert Scheibners in die Regierung übernahm Westenthaler im Februar 2000 die Funktion des Klubobmanns.

Als Klubobmann war Westenthaler der Partner von VP-Klubchef Andreas Khol, mit dem ihn bald eine enge Zusammenarbeit verband. Die gemeinsamen Pressekonferenzen wurde nur manchmal - nach kurzfristigen Zerwürfnissen - abgesagt. In seiner neuen Funktion legte der FP-Mann auch seinen bisherigen Stil ab und avancierte zum sachorientierten Politiker. Die Folge: Im Oktober 2000 gab es erste Hinweise, daß er bei Haider in Ungnade gefallen ist.

Im FP-Klub regte sich erstmals im Juli 2001 wegen seiner ORF-Politik Kritik an Westenthaler. Und auch Haider entzog ihm damals sein Vertrauen, spöttelte über ihn, attackierte ihn. Für Westenthaler war es das Ende seiner einstigen Gefolgschaft. Im Februar 2002 gab man angesichts der Kritik Haiders kaum noch Chancen auf Westenthalers weiteren Verbleib, aber er wurde bei einer Krisensitzung bestätigt. Noch einmal. Erich Witzmann


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