FPÖ Kärnten: Franz Schwager mit 87 Prozent wiedergewählt

Andreas Mölzer wurde von seiner Partei in Kärnten entmachtet. Er hatte sich für eine Ablöse Schwagers stark gemacht.

Der Kärntner FPÖ-Chef Franz Schwager ist am Sonntag beim Landesparteitag in Feldkirchen als Landesparteiobmann wiedergewählt worden. Schwager, der als Einziger der 16 freiheitlichen Landtagsabgeordneten nicht zum BZÖ übergetreten war, erhielt 139 der 160 gültigen Delegiertenstimmen oder 87 Prozent. Der EU-Abgeordnete Andreas Mölzer, der sich für die Ablöse Schwagers stark gemacht hatte, wurde innerparteilich entmachtet.

Die Funktion eines geschäftsführenden Parteiobmannes, die bisher vom Nationalratsabgeordneten und früheren Generalsekretär Karlheinz Klement ausgeübt worden war, wurde abgeschafft. Stattdessen soll in den kommenden Wochen ein hauptamtlicher Landesgeschäftsführer installiert werden.

Schwager bezeichnete es als klares Ziel, bei der nächsten Landtagswahl den Einzug in den Landtag zu schaffen und womöglich sogar ein Regierungsmitglied stellen zu können. Derzeit sei es aber kaum möglich, Landeshauptmann Jörg Haider Paroli zu bieten, dem mit 15 BZÖ-Landtagsabgeordneten und drei Regierungsmitgliedern nahezu alle Möglichkeiten offen stünden.

Vor der Wahl war es zu teils heftigen und lautstarken Diskussionen wegen der Kritik einzelner Redner an Schwager gekommen. So meinte ein Delegierter, dem Parteiobmann mangle es am "nötigen Charisma". Daraufhin brach ein Proteststurm los und sowohl Generalsekretär Harald Vilimsky als auch der stellvertretende Bundesobmann Gerald Hauser riefen die Redner zur Mäßigung bei ihren Äußerungen auf.

Zur Sprache kam auch eine angebliche Einigung im engsten Führungskreis der Partei, laut der nicht Schwager, sondern dessen Stellvertreter und Villacher Bezirksobmann Heiner Zechmann, ehemaliger Landesschulratspräsident, die Parteiführung übernehmen hätte sollen, Schwager soll sich allerdings nicht an einen diesbezüglichen Handschlag mit Zechmann gehalten haben. In der Folge kam es dann zu einer Abstimmung im Landesparteivorstand über den künftigen Parteichef, wobei Schwager die Mehrheit auf sich vereinigen konnte.

Dem Parteichef Schwager wurden sechs Stellvertreter zur Seite gestellt. Es sind dies Karlheinz Klement, Bernd Brandner (Bezirksparteichef von Spittal/Drau), Franz Jaming (Bezirkschef von Völkermarkt), Harald Jannach (Vizebürgermeister und Bezirkschef von St. Veit/Glan), Markus Petschacher (Bezirkschef von Feldkirchen) und RFJ-Obmann Andreas Schafferer. Nicht mehr stellvertretender Parteiobmann und auch nicht mehr im Landesparteivorstand ist Andreas Mölzer, der auch beim Parteitag wegen eines Auslandsaufenthaltes nicht anwesend war, Mölzer hatte sich für Zechmann anstelle Schwagers als Parteichef eingesetzt.

Auf dem Feldkirchener Parteitag wurden insgesamt zehn Anträge eingebracht. Beschlossen wurde, dass innerparteiliche Meinungsverschiedenheiten oder Differenzen bei der Schlichtungsstelle der Partei und nicht über die Medien auszutragen seien. Weiters soll auf Antrag Klements ein Programm "zum Schutz und zur Förderung einheimischer Familien" erarbeitet werden. (APA)


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