AMS: Zwei Drittel aller arbeitslosen Jugendlichen Migranten

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
  • Drucken

Hauptsächlich scheitern die Jugendlichen an ihren mangelnden Sprachkenntnissen. Oft werden sie aber auch aufgrund ihrer Hautfarbe diskriminiert.

Zwei Drittel aller als arbeitslos gemeldeten Jugendlichen zwischen 15 und 21 Jahren stammen aus Familien mit Migrationshintergrund. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Arbeitsmarktservice Wien (AMS) auf Basis einer Umfrage unter 600 Klienten, über die der "Standard" am Donnerstag berichtet. Als Gründe für diese Entwicklung würden in der AMS-Studie in erster Linie Sprachdefizite genannt. Selbst jene Jugendliche, die ihre Schulpflicht in Österreich absolviert haben, würden zu Hause fast ausschließlich die Muttersprache ihrer Eltern sprechen.

Darüber hinaus bestünden auch "kulturelle Schwierigkeiten": 44 Prozent der arbeitssuchenden Jugendliche hätten sich durch ihre dunklere Hautfarbe oder Kleidungsstücke wie dem Kopftuch diskriminiert gefühlt. Andererseits hemmten aber auch manche traditionsbewusste Familien auch selbst den Aufstieg ihrer Kinder, so die Zeitung unter Berufung auf die Projektleiterin Gerda Challupner.

"Die Jugendlichen wollen arbeiten", betonte Challupner. Wenn wer behaupte, die Betroffenen seien selber schuld, sei das falsch. Das AMS will sich jetzt mit vielsprachigen Infobroschüren, interkulturellen Seminaren für Berater, mehr Migranten im AMS-Personal und Sprachkursen, die nicht nur Grundkenntnisse vermitteln, künftig auf die Zielgruppe einstellen. (APA/Red.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.