Österreichische Juden wollen päpstliche Unterstützung gegen Iran

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In einem Brief an Papst Benedikt XVI. bittet die Kultusgemeinde um klare Worte gegen die aggressive Anti-Israel-Rhetorik des Iran.

Die Israelitische Kultusgemeinde in Österreich hat sich gegenüber Papst Benedikt XVI. über die antiisraelische Stimmung im Iran besorgt gezeigt. Die Botschaft wurde am Freitag während des Gedenkens für die Holocaust-Opfer auf dem Wiener Judenplatz in einem verschlossenen Kuvert überreicht, dessen Inhalt am Dienstag veröffentlicht wurde. Oberrabbiner Paul Chaim Eisenberg und der Präsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG), Ariel Muzicant, äußerten darin Sorgen über die iranischen Drohungen gegenüber Israel.

"Es ist uns eine besondere Ehre, Sie hier am altehrwürdigen Judenplatz zu begrüßen", heißt es in dem Schreiben. Man empfinde den Besuch an dieser Stelle "als eine besondere Geste" zum Gedenken an die Ermordeten. Bedenken äußerten Eisenberg und Muzikant über die Zukunft Israels, "das geistige und spirituelle Zentrum des jüdischen Volkes" und baten um Intervention des Heiligen Vaters.

Angst vor "Weltenbrand"

"Dass 62 Jahre nach der Shoah nunmehr ein UNO-Mitglied - Iran - den Staat Israel offiziell mit 'Vernichtung und Auslöschung' bedroht, erfüllt uns mit großer Sorge", erklärten Eisenberg und Muzikant. Dieser Konflikt könne sich "zu einem Weltenbrand entwickeln". Deswegen ersuche man den Papst, "alles in Ihrer Kraft stehende zu tun, um eine möglichen Katastrophe für die ganze Menschheit zu verhindern."

Im Rahmen seines Besuches verlieh Benedikt XVI. eine hohe vatikanische Auszeichnung für den Wallfahrtsort Mariazell. Er brachte zu seiner Pilgerreise die "Goldene Rose" mit, eine aus Gold geschmiedete Blüte, die mit Balsam, Weihrauch und Weihwasser gefüllt ist. Der Vorgänger von Benedikts, Papst Johannes Paul II., hatte die "Goldene Rose" als besondere Auszeichnung an die großen Wallfahrtsorte Tschenstochau, Loreto und Lourdes übergeben. (APA/Red.)

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