U-Ausschuss-Reform: Kopf unterstützt SPÖ-Vorschlag

Karlheinz Kopf
Karlheinz Kopf APA/GEORG HOCHMUTH
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Der Ex-Klubchef kann sich Nationalratspräsidenten als Vorsitzende vorstellen. Im ÖVP-Klub hält einen Richter aber weiter für die beste Lösung.

Der Zweite Nationalratspräsident Karlheinz Kopf (ÖVP) kann sich vorstellen, dass U-Ausschüsse künftig von Nationalratspräsidenten geführt werden. Kopf unterstützt damit den Vorschlag der SPÖ, die sich für eine Vorsitzführung durch die Nationalratspräsidenten ausspricht. Im ÖVP-Klub zeigt man sich gesprächsbereit, hält einen Richter als Vorsitzenden aber weiter für die beste Lösung.

Grundsätzlich sollte das Parlament das nicht aus der Hand geben, erklärte Kopf in einem Interview der "Oberösterreichischen Nachrichten" und des "Standard" (Donnerstag-Ausgabe): "Die Vorsitzführung sollte neutralisiert werden. Daher halte ich die Idee, dass die Nationalratspräsidenten die Vorsitzführung übernehmen könnten, für gut."

Hypo-U-Ausschuss "nicht hilfreich"

Einen U-Ausschuss zur Hypo Alpe Adria Bank hält Kopf zum jetzigen Zeitpunkt nach wie vor für "nicht hilfreich", er begrüße hingegen die Einsetzung der Regierungskommission. Es sei jedoch klar, dass diese Kommission einen parlamentarischen Ausschuss nicht ersetzen kann. Der Zweite Nationalratspräsident stellte weiters fest: "Durch die Diskussion über den U-Ausschuss hat sich die Verschuldensfrage fast verkehrt. Da ist die Regierung in die Defensive geraten."

Nationalratspräsidenten als Vorsitzende eines Untersuchungsausschusses sind im SPÖ-Modell vorgesehen. Auch SP-Nationalratspräsidentin Barbara Prammer hatte darauf beharrt, dass die Vorsitzführung im Parlament bleibt.

Die ÖVP zeigte sich am Mittwochnachmittag zwar gesprächsbereit über die Vorsitzführung. Klubobmann Reinhold Lopatka hält einen aktiven oder emeritierten Richter als Vorsitzenden aber nach wie vor für die beste Lösung. Wenn es um den Schutz von Persönlichkeitsrechten der Auskunftspersonen geht, wäre eine mit der Durchführung von Verfahren erfahrene Person am geeignetsten, hieß es.

(APA)

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