Eurofighter: Pilz bringt neue Anzeige ein

Eurofighter: Pilz bringt neue Anzeige ein
Eurofighter: Pilz bringt neue Anzeige einAPA/HERBERT NEUBAUER
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Der Grüne sieht den Verdacht erhärtet, dass im Zusammenhang mit den Eurofighter-Gegengeschäften Schmiergeld geflossen ist.

Der Grüne Abgeordnete Peter Pilz hat den Vorwurf der Schmiergeldzahlungen im Zusammenhang mit den Eurofighter-Gegengeschäften erneuert und eine entsprechende Anzeige bei der Staatsanwaltschaft Wien eingebracht. Diese ermittelt in der Causa bereits seit längerem. Ob das von Pilz vorgelegte Material neu oder bereits bekannt sei, werde nun geprüft, sagte eine Sprecherin der Behörde.

Laut einem Bericht des "Spiegel" stammen die Dokumente überwiegend aus einem Prüfbericht der Anwaltskanzlei Clifford Chance. Deren - im Auftrag von Eurofighter-Hersteller Airbus erstellter - Bericht über die Schmiergeldvorwürfe gegen den Konzern liegt den Behörden allerdings vor. Die Staatsanwaltschaft Wien hat bereits im Februar bestätigt, den Bericht erhalten zu haben. Laut Medienberichten war darin unter anderem von einer britischen Firma die Rede, die 8 Millionen Euro für Lobbying in Österreich erhalten haben soll.

Pilz: Lieferungen nachträglich als Gegengeschäfte deklariert

Hintergrund der Ermittlungen sind Vorwürfe im Zusammenhang mit den Eurofighter-Gegengeschäften: Eurofighter-Hersteller EADS (mittlerweile Airbus) hat sich vertraglich verpflichtet, im Gegenzug für den Kauf der Kampfjets Aufträge im Wert von 3,5 Mrd. Euro für die österreichische Industrie zu vermitteln. Die Staatsanwaltschaft Wien prüft, ob es dabei zu Schmiergeldzahlungen gekommen ist.

Pilz sieht diesen Verdacht nun erhärtet und glaubt, dass ohnehin geplante Lieferungen österreichischer an deutsche Firmen nachträglich als Gegengeschäfte deklariert worden sein könnten. Die Vermittler sollen dafür Provision erhalten haben, schreiben "Spiegel" und "Kronen Zeitung".

Bei ihren Ermittlungen wird die Staatsanwaltschaft von zwei "Task Forces" im Verteidigungs- und im Wirtschaftsministerium unterstützt. Wie das Ministerium am Montag erklärte, wurden bis 2010 Gegengeschäfte im Wert von 3,3 Mrd. Euro angerechnet. Eine Schlussabrechnung der seither eingereichten Gegengeschäfte soll es demnach erst nach Abschluss der laufenden Ermittlungen geben.

>> Bericht des "Spiegel"

>> Bericht der "Kronen Zeitung"

(APA)

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