Früherer Staatssekretär Veselsky gestorben

Veselsky gilt als "Vater" des österreichischen Datenschutzgesetzes und leitete 16 Jahre lang den Datenschutzrat.

Der frühere SPÖ-Staatssekretär Ernst Eugen Veselsky ist am Sonntag in Villach im 82. Lebensjahr verstorben. Das teilte seine Familie am Montag mit. Veselky hatte in den 70er Jahren sieben Jahre lang unter Bruno Kreisky als Staatssekretär gedient. Er gilt als "Vater" des österreichischen Datenschutzgesetzes und leitete 16 Jahre lang den Datenschutzrat.

Veselkys Abschied vom Datenschutzrat 1995 war eine Art Kapitulation vor den seiner Ansicht nach negativen Rahmenbedingungen. Er beklagte damals mangelnde Ressourcen des Gremiums, das er als sein "Lebenswerk" bezeichnete, und kritisierte zu viele bedenkliche, seiner Ansicht nach menschenrechtswidrige, gesetzliche Ausnahmen. Auch die Entwicklung auf EU-Ebene bereitete ihm Sorgen. Als Sachbuchautor verfasste er das Werk "Sprengstoff Datenschutz".

Veselsky wurde am 2. Dezember 1932 in Wien geboren. Der promovierte Wirtschaftswissenschafter war bereits während des Studiums Wiener Obmann des Verbandes Sozialistischer Studenten. Weitere frühe Karrierestationen waren die ÖH, die Junge Generation in der SPÖ, deren Obmann er war, und die Vorarlberger Arbeiterkammer. 1963 wurde er Leitender Sekretär der Wiener Arbeiterkammer, von 1965 bis 1970 war er Geschäftsführer des Wirtschafts- und Sozialbeirats und von 1969 bis 1970 Mitglied des Generalrats der Oesterreichischen Nationalbank.

Am 1. März 1970 wurde Veselsky in den Nationalrat gewählt und kurz darauf (21. April 1970) zum Staatssekretär im Bundeskanzleramt bestellt - dieses Amt legte er am 4. Oktober 1977 zurück. 1986 wechselte Veselsky bis April 1988 in den Bundesrat. 1979 übernahm Veselsky den Vorsitz des Österreichischen Datenschutzrates, den er bis 1995 innehatte.

(APA)

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