"Kind auslassen": Vetter fordert Rückzug von Frank Stronach

Frank Stronach
Frank StronachAPA/HERBERT PFARRHOFER
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Mit sporadischen Wortmeldungen aus Kanada könne man auf Dauer nicht arbeiten, kritisiert der Vize-Klubobmann des Team Stronach.

Der Team Stronach-Abgeordnete und Klubobmann-Stellvertreter Georg Vetter fordert den Rückzug von Parteichef Frank Stronach: "Es ist seine Partei, sein Kind, wenn er ihm eine Zukunft geben will, muss er es auslassen", sagte Vetter den "Salzburger Nachrichten" vom Freitag.

Aus der Partei hört man von gewissen Seiten schon länger Unmut darüber, dass der Parteigründer, die die meiste Zeit über in Kanada verweilt, sich nicht auch formal zurückzieht und er außerdem der Partei nicht die Darlehen in Höhe von rund neun bis zehn Millionen Euro erlässt. "Das Team Stronach (...) leidet an zweierlei: An der historischen Dominanz des Parteigründers und an politischer Inkonsequenz", schrieb nun Vetter in einem Gastkommentar für den Blog Andreas.Unterberger.at.

"Innerparteiliche Mainstream läuft Richtung Boulevard"

"Frank Stronach ist nach wie vor Parteichef und meldet sich sporadisch zu Wort. So kann man auf Dauer nicht reüssieren." Auch stehe der Parteigründer der Demokratisierung der Partei im Weg, so Vetter weiter.

Inhaltlich ist Vetter ebenfalls nicht zufrieden: "Aus Angst, als Milliardärspartei abgestempelt zu werden, läuft der innerparteiliche Mainstream Richtung Boulevard", die Partei agiere populistisch. "Wenn das Team Stronach den sozialdemokratischen Boulevard-Kurs fortsetzt, ist es überflüssig." Wolle Stronach der Partei eine Zukunft geben, müsse er auf das Darlehen verzichten, ein Startkapital zur Verfügung stellen und "sich selbst zurückziehen", fordert Vetter.

Partei will Kritik "intern besprechen"

Auf die Frage, ob Vetter Konsequenzen drohen, erklärte ein Sprecher der Partei am Freitag, man werde die Sache nun "intern besprechen". Zur Forderung, Stronach solle auf die Darlehen in Millionenhöhe verzichten, merkte der Sprecher an, dass der Milliardär immer gesagt habe, er werde die Darlehen in Spenden umwandeln, wenn sich die Partei an seine vorgegebenen Werte halte.

(APA)

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