Tschechien: Ex-Auschwitz-Häftling Stransky gestorben

Der langjährige NS-Opfervertreter Oldrich Stransky und František Černý, ehemaliger tschechischer Botschafter in Berlin
Der langjährige NS-Opfervertreter Oldrich Stransky und František Černý, ehemaliger tschechischer Botschafter in Berlin (c) imago
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Der langjährige NS-Opfervertreter Oldrich Stransky starb im Alter von 93 Jahren. Er hatte sich für die deutsch-tschechische Aussöhnung eingesetzt.

Der ehemalige Auschwitz-Häftling und langjährige NS-Opfervertreter Oldrich Stransky ist Freitag im Alter von 93 Jahren gestorben, berichtete die Zeitung "MF Dnes" am Montag. Stransky setzte sich für die deutsch-tschechische Aussöhnung ein, was ihm teils auch Kritik aus den Reihen der Opferverbände einbrachte. Im Jahr 2008 wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz erster Klasse ausgezeichnet.

In seiner vor vier Jahren auf Deutsch erschienen Autobiografie "Es gibt keine Gerechtigkeit auf Erden" berichtete der Tscheche jüdischer Herkunft von seinen schrecklichen Erlebnissen während der NS-Zeit. Seine Eltern und sein Bruder wurden getötet, er selbst überlebte fünf deutsche Konzentrations- und Arbeitslager. Als Zeitzeuge hielt er später Vorträge. "Die Jugend weiß nichts oder sehr wenig über die Vergangenheit", bedauerte er einmal in einem Interview.

Der in Most (Brüx) geborene Stransky war ehemaliger Vorsitzender der Vereinigung befreiter politischer Häftlinge und des tschechischen Rats für NS-Opfer. Für Tschechien nahm er 1999 als Delegierter an den internationalen Verhandlungen über die Entschädigung ehemaliger NS-Zwangsarbeiter teil.

(APA)

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