Gedenken an 1914: „Richtige Lehren ziehen“

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MINISTERRAT: SPINDELEGGER / FAYMANN(c) APA/HELMUT FOHRINGER (HELMUT FOHRINGER)
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Regierungsspitze sorgt sich um aktuelle Konfliktherde in Europa und im Nahen Osten.

Wien. Anlässlich des 100. Jahrestages der Kriegserklärung Österreich-Ungarns an Serbien sprachen sich Kanzler Werner Faymann und Vizekanzler Michael Spindelegger am Montag dafür aus, angesichts der aktuellen Konfliktherde „die richtigen Lehren“ aus den damaligen Ereignissen zu ziehen.

Faymann betonte, dass man nicht nur der „schrecklichen Ereignisse“ des Ersten Weltkriegs gedenke. „Wir müssen uns auch eingestehen, dass wir uns gerade in diesen Tagen und Wochen mit Konfliktherden in Europa und im Nahen Osten konfrontiert sehen, die uns zum wiederholten Male vor große Herausforderungen stellen.“ Es gehe darum, „Frieden in jenen Gebieten zu ermöglichen, wo er derzeit weit entfernt scheint“.

„Das Gedenken an den Ausbruch des Ersten Weltkriegs erinnert uns heute daran, wie wichtig es ist, die richtigen Lehren aus der Vergangenheit zu ziehen“, betonte auch Spindelegger. Nationalismus, Extremismus und Hass seien immer noch eine Bedrohung. „Vor allem auch die aktuellen Geschehnisse im Gazastreifen und der Ostukraine sind traurige Beweise dafür, dass durch Kriege verursachtes Leid auch im 21. Jahrhundert noch Realität ist.“

Kurz: „EU ist alternativlos“

Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) meinte, dass den Millionen Opfern des Krieges „besondere Aufmerksamkeit“ im heurigen Gedenkjahr zukommen solle. Er hob vor allem den europäischen Integrationsprozess hervor, der nach den „Kriegskatastrophen des 20. Jahrhunderts“ eine „Friedenszone“ geschaffen habe. „Es steht außer Zweifel, dass das europäische Friedensmodell alternativlos ist“, so Kurz.

Auch Faymann und Spindelegger hoben die Bedeutung der EU hervor. Gerade jetzt müsse die Union ihre wertvollen Erfahrungen dort einbringen, „wo es Konflikte zu lösen gilt“, sagte der Bundeskanzler. (red./APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 29.07.2014)

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