OÖ: Geschwister sterben bei Geisterfahrer-Unfall

Einsatz an der Unfallstelle
Einsatz an der UnfallstelleAPA/WERNER KERSCHBAUMMAYR
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Ein alkoholisierter Geisterfahrer ist auf der Westautobahn frontal mit einem Auto zusammengestoßen. Eine Neunjährige und ihr 20-jähriger Bruder sind tot.

Ein Geisterfahrerunfall auf der Westautobahn (A1) kostete am frühen Mittwochmorgen ein neunjähriges Mädchen und seinen 20-jährigen Bruder das Leben.
Ein alkoholisierter Pkw-Lenker aus dem Bezirk Gmunden war bei Allhaming (Linz-Land) falsch auf die A1 Richtung Wien aufgefahren. Nach etwa dreieinhalb Kilometern stieß der 54-Jährige gegen 2.30 Uhr mit seinem Auto frontal mit dem Wagen einer deutschen Familie aus Baden-Württemberg zusammen. Die Rettungskräfte konnten nichts mehr für das Mädchen und seinen Bruder tun - beide starben noch an der Unfallstelle.

Die Mutter wurde schwer verletzt, der Vater erlitt leichte Verletzungen. Beide werden im Klinikum Wels medizinisch behandelt und von einem Kriseninterventionsteam betreut. Der Geisterfahrer - er hatte laut einem Schnelltest 1,4 Promille Alkohol im Blut - brach sich bei dem Unfall die Hand und erlitt Rissquetschwunden.

Wegen seiner starken Alkoholisierung konnte er zunächst nicht einvernommen werden. Ihm wurde der Führerschein abgenommen. Er dürfte wegen fahrlässiger Tötung unter besonders gefährlichen Verhältnissen angezeigt werden. Vier weitere Autos wurden von herumfliegenden Teilen beschädigt, das Auto der deutschen Familie und jenes des Geisterfahrers „haben furchtbar ausgesehen", sagt Klaus Scherleitner, Leiter der Landesverkehrsabteilung. „Da unverletzt auszusteigen ist fast unmöglich." Der Abschnitt der Westautobahn war nach dem Unfall in Fahrtrichtung Wien mehrere Stunden gesperrt.

107 Tote durch Geisterfahrer

Seit 1987 sind laut Statistik Austria 107 Menschen bei Unfällen durch Geisterfahrer auf Österreichs Straßen getötet worden. Die Zahlen sind rückläufig: 1998 gab es zwölf Tote, 2009 waren es zwei, 2010 einer. Nach zwei Jahren ohne Geisterfahrerunfall mit Todesfolgen kamen 2013 zwei Menschen durch einen Geisterfahrer ums Leben. Seit dem Jahr 2000 gibt es Geisterfahrerwarntafeln in den Auffahrtsbereichen der Autobahnen.
Geisterfahrer sind meist männlich und alkoholisiert, Gründe für das Falschfahren sind laut ÖAMTC neben Alkoholisierung und Drogenmissbrauch auch psychische Ausnahmezustände.

Anmerkung der Redaktion:
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(APA/Red.)

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