Mehr Pensionisten führen zu einem Anstieg der Kosten

(c) Clemens Fabry
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Die Ausgaben für die Pensionen stiegen im Vorjahr im Vergleich zu 2012 um 3,7 Prozent.

Wien. Die gesamten Ausgaben für die Pensionen stiegen im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2012 um 3,7 Prozent. Demnach machten die Kosten in Summe 47,7 Milliarden Euro aus, ein Zuwachs von 1,7 Milliarden Euro. Darin sind Aufwendungen aus Versicherungsleistungen ebenso einbezogen wie die Zuschüsse des Bundes, wobei neben den gesetzlichen Pensionsversicherungen auch die Beamtenpensionen eingerechnet wurden. Der Zuwachs datiert noch aus der Zeit vor den seit Beginn 2014 in Kraft getretenen Verschärfungen beim Pensionszugang. Diese betrafen vor allem den erschwerten Zugang zur Hacklerfrühpension und Rehabilitationsmaßnahmen statt der Invaliditätspension für unter 50-Jährige.

Der Kostenanstieg resultiert vor allem auch aus dem Umstand, dass die Zahl der Pensionsbezieher in Summe gestiegen ist. Allein in der gesetzlichen Pensionsversicherung mit ASVG-Versicherten, Gewerbetreibenden und Bauern stieg deren Zahl auf rund 2,2 Millionen Bezieher. Dazu kommen gut 90.000 Beamtenpensionen im Bundesdienst. Kostentreibend ist auch der im Schnitt frühe tatsächliche Pensionsantritt (rund 58,4 Jahre in der gesetzlichen Pensionsversicherung, 60,5 Jahre bei Bundesbeamten) bei gleichzeitig hoher Lebenserwartung.

Nachdem die Zeitung „Österreich“ über die gestiegenen Kosten berichtet hatte, flammten die Differenzen in der Koalition um die Eingriffe neu auf. Das Sozialministerium wies auf die demografischen Faktoren hin. In der ÖVP sah Generalsekretär Gernot Blümel trotz der heuer umgesetzten Verschärfungen die Daten als Ansporn für die Koalition, weitere Schritte zum Anheben des tatsächlichen Pensionsantrittsalters zu setzen, statt diese „schönzureden“. (ett)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 02.08.2014)

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