Asylkrise? Wochenende entscheidend

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Zuletzt fiel der Strom der Flüchtlinge geringer aus.

Wien. Da das Erstaufnahmelager Traiskirchen keine Flüchtlinge mehr aufnimmt, wurde der Schwerpunkt auf andere Betreuungsstellen gelegt. Ob es nötig ist, einen Krisenplan zu entwickeln, soll sich nun am Wochenende weisen.

Zum Engpass haben eine kurzfristig hohe Zahl an Neuanträgen und die fehlenden Übernahmen geführt, erklärte das Ministerium. Fast alle Länder halten sich nicht an die Quoten, nach denen die Flüchtlinge nach der Erstaufnahme innerhalb Österreichs verteilt werden sollen. Am Donnerstag aber sei die Anzahl der neuen Flüchtlinge mit 45 Personen wieder vergleichsweise gering ausgefallen, hieß es im Innenministerium. „Ob es sich über das Wochenende ausgeht, ist eine Frage der Antragszahl“, wird betont. Bei Tagen mit mehr als rund 130 neuen Asylwerbern müsse man ein Notszenario entwickeln.

Der Schwerpunkt der Erstaufnahmen wurde nach Thalham verlegt. An dieses Quartier ist – wie in Traiskirchen – eine Betreuungsstelle des Bundes angeschlossen. Auch die Länder würden laut Innenministerium wieder laufend mehr Asylwerber übernehmen.

Kritik von NGOs

In Traiskirchen hat Landeshauptmann Erwin Pröll veranlasst, dass keine Flüchtlinge mehr aufgenommen werden. Zuletzt befanden sich bis zu 1400 Personen im Lager. Dieses ist für die Betreuung von 1840 Leuten zugelassen, wie das Innenministerium dem Sender Puls4 bestätigte. Allerdings wurde im Jahr 2010 vereinbart, dass höchstens 480 Personen im Lager sein sollen.

Kritik übten am Freitag NGOs: Sie sehen versäumte Reformen als Ursache für die derzeitigen Probleme und fordern, dass das Grundversorgungssystem auf neue Beine gestellt wird. (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 02.08.2014)

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