Schon oft wurde er als Ablösekandidat gehandelt, jetzt steigt er in eines der wichtigsten Ressorts auf: Gesundheitsminister Alois Stöger (SPÖ) folgt Doris Bures als Chef im Infrastrukturministeriums nach. Der stille Oberösterreicher wurde nicht selten unterschätzt, konnte als größten bisherigen Erfolg aber die Gesundheitsreform 2012 für sich verbuchen.
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Durchsetzen konnte sich der Sohn eines Totengräbers aus Allerheiligen (Lieblingsspeise Semmelkren, "den gab's immer bei Beerdigungen") auch im Konflikt mit der Ärztekammer. Sichtbar wurde das bei der Gesundheitsreform, noch mehr aber bei der gegen heftige Widerstände auf Schiene gebrachten Elektronischen Gesundheitsakte (ELGA), oder auch bei der zuletzt vereinbarten neuen Ärzteausbildung. Stolz ist Stöger auch darauf, auch in Zeiten der Wirtschaftskrise die Gesundheitsleistungen noch weiter ausgebaut zu haben - wie etwa mit den ab Mitte nächsten Jahres paktierten Gratis-Zahnspangen für Kinder und Jugendliche. Nach der letzten Nationalratswahl galt Stöger vielen dennoch als Ablösekandidat, auch hatte er damals kein Nationalratsmandat inne. Letztlich blieb er aber im Amt.
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Politisch ist Stöger, am 3. September 1960 in Linz geboren, ein klassischer Gewerkschafter. 1975 heuerte er bei der Voest an, wo er eine Lehre als Werkzeugmacher und Dreher abschloss. Schon damals reizte ihn die Aufgabe des Arbeitnehmer-Vertreters. Er wurde zum Jugendvertrauensmann.
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Stufe um Stufe ging es in der Gewerkschaftshierarchie aufwärts. Fast 20 Jahre lang war der Mühlviertler Bezirkssekretär der Metallergewerkschaft in Linz. Im Bereich der Sozialversicherung war er zunächst in der oberösterreichischen Unfallversicherung (AUVA) sowie in der Versicherungsanstalt des österreichischen Bergbaus tätig. Ab 2005 war er im Vorstand der - in Sachen Kassensanierung vorbildlichen - oberösterreichischen Gebietskrankenkasse, von 2005 bis 2008 ihr Obmann. Als Minister behielt er diesen Kurs bei und brachte gemeinsam mit Hauptverbands-Chef Hans Jörg Schelling das Kassensystem als Ganzes wieder in die schwarzen Zahlen.
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Ein anderes politisches Standbein schuf sich Stöger als Gemeinderat in seiner Wohngemeinde Gallneukirchen. Von seiner ersten Frau geschieden, zog dort auch seine Tochter auf. Er selbst war übrigens einziger Sohn seiner Eltern und wuchs neben vier Schwestern auf. 2009 heiratete er ein zweites Mal und verteilte zur Feier des Tages im Ministerrat Linzer Augen.
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Neben dem politischen Engagement tat Stöger auch einiges für seine Fortbildung. Er hat nicht nur die Sozialakademie der Arbeiterkammer Wien, sondern auch die Europäische Sozialakademie und die Supervisionsausbildung des Bundesinstitutes für Erwachsenenbildung mit Erfolg absolviert. An der Marc-Bloch-Universität Strassburg schloss er das Fernstudium der "Sozialen Praxis" ab. Den eher unbekannten Titel "diplome" trägt er seither mit Stolz.
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Ein Ablösekandidat steigt auf
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