Vorarlberg: Bundespolitiker im Wahlkampf kaum erwünscht

Vorarlberg: Bundespolitiker im Wahlkampf kaum erwünscht
Vorarlberg: Bundespolitiker im Wahlkampf kaum erwünscht(c) APA
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Grüne und Neos erhalten Unterstützung aus Wien, die anderen Landesparteien setzen eher auf ihre eigenen Organisationen.

Der Wahlkampf in Vorarlberg nimmt Schwung auf. Nach der früh startenden ÖVP folgen nun in den kommenden beiden Wochen sämtliche anderen Parteien mit ihren Wahlkampfauftakten, ab Sonntag dürften auch die ersten Wahlplakate hängen. Auffällig ist, dass Unterstützung aus Wien kaum erwünscht ist. Einzig Grüne und Neos freuen sich wirklich über Besuch aus dem Bund.

Die Landeshauptmann-Partei ÖVP ist schon vor zwei Wochen offiziell in den Wahlkampf gestartet. Nach Andelsbuch in den Bregenzer Wald hatte sich kein Bundespolitiker verirrt, abgegangen ist auch keiner. Denn die Landespartei setzt ganz auf einen Vorarlberg-Wahlkampf und will gar nicht an die mit schlechten Imagewerten ausgestattete Bundesregierung anstreifen.

So wundert nicht, dass bisher keine Wahlkampf-Termine mit Parteichef Michael Spindelegger abgemacht sind. Schon da war Familienministerin Sophie Karmasin, die freilich gleich darauf die Landespartei mit ihrer Zuneigung für Sachleistungen verärgerte, noch kommen wird Außenminister Sebastian Kurz, der angesichts seiner guten Image-Werte sogar bei der Wien-kritischen Ländle-VP ein gerne gesehener Gast ist.

Strache vergleichsweise zurückhaltend

Anders als in anderen Ländern verzichten in Vorarlberg die Freiheitlichen auf allzu intensiven Einsatz ihres Parteiobmanns. Immerhin ein oder zwei Mal wird Heinz-Christian Strache aber im Westen doch vorbeischauen. Unter anderem ist ein Treffen mit Jugendlichen angedacht.

Die Kanzlerpartei SPÖ wird wohl ohne den Regierungschef auskommen müssen. Werner Faymann, wenigstens Gast bei der Eröffnung der Bregenzer Festspiele, hat sich für den Wahlkampf-Auftakt, den Landesparteitag am kommenden Freitag, entschuldigen lassen - Terminprobleme. Für ihn anreisen wird Unterrichtsministerin Gabriele Heinisch-Hosek. Noch-Gesundheitsminister Alois Stöger wird bei seinem Besuch in Vorarlberg diese Woche schon mit Wünschen aus dem Verkehrsbereich konfrontiert, soll er doch künftig das Infrastrukturressort leiten.

Aus der Wien-kritischen Reihe tanzen Grüne und Neos. Wie oft genau Unterstützung aus Wien kommt, konnte Grünen-Bundesgeschäftsführer Stefan Wallner zuletzt noch nicht sagen. Klar sei aber, dass die ganze Partei gemeinsam für einen Erfolg in Vorarlberg kämpfe. Die Geschlossenheit zeichne die Grünen gegenüber den anderen Parteien aus. So wird auch Support aus jenen Ländern erwartet, in denen die Grünen in der Regierung vertreten sind. Bundessprecherin Eva Glawischnig war bereits während der Bregenzer Festspiele im Ländle und wird sich auch im letzten Wahlkampf-Monat noch in den Westen begeben.

Dass die noch nicht im Landtag vertretenen Neos Hilfe aus Wien benötigen, wissen sie selbst. Praktisch ist, dass der Parteichef Vorarlberger ist. Insofern überrascht es wenig, dass sich Matthias Strolz ab dieser Woche voll in die Wahlschlacht wirft. Unter dem Motto "Im Gespräch daheim" stellt sich Strolz Interessierten, ob im Pfarrsaal oder im Braugasthaus. Auch der Wahlkampfauftakt nächste Woche wird vom Parteichef beehrt. Überhaupt wird Strolz in den kommenden Wochen einigermaßen regelmäßig seine Heimat politisch besuchen.

(APA)

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