Asyl: Innenministerium bereitet Notschlafstätten vor

Asyl: Innenministerium bereitet Notschlafstätten vor
Asyl: Innenministerium bereitet Notschlafstätten vor APA/HELMUT FOHRINGER
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Schon in der Nacht auf Mittwoch könnten Asylwerber im Erstaufnahmezentrum Thalham in Notschlafstätten untergebracht werden.

Der Zustrom an Asylwerbern nach Österreich ist ungebrochen. Das Innenministerium bereitet daher die Einrichtung von Notschlafstätten vor, wie ein Sprecher des Ressorts am Dienstag mitteilte. In einem ersten Schritt könnten schon in dieser Nacht Asylwerber im Erstaufnahmezentrum Thalham in Notschlafstätten untergebracht werden. Ob dies tatsächlich nötig wird, werde sich bis zum Abend zeigen.

In einem zweiten Schritt wird auch bereits die Vorbereitung von Plätzen in Räumlichkeiten des Innenministeriums, wie etwa in Turnsälen von Polizeischulen angedacht. Eine Zeltstadt für Asylwerber, wie sie jetzt im deutschen Duisburg geplant wird, komme aus derzeitiger Sicht in Österreich nicht in Frage. Eine solche absolute Notmaßnahme sollte bei Schaffung ausreichender Quartiere und vermehrter Übernahmen durch die Bundesländer in Österreich verhindert werden können, heißt es im Innenministerium.

Situation "nach wie vor angespannt"

Die Situation in Österreich beschreibt das Innenministerium angesichts der anhaltenden Krisen in der Welt und dem anhaltenden Zustrom von Kriegsflüchtlingen als "nach wie vor angespannt". Allein am gestrigen Montag seien in Österreich 128 Asylanträge gestellt worden. Im Erstaufnahmezentrum Traiskirchen befinden sich mit heutigem Tag 1.034 Asylwerber. Es fänden zwar laufend Übernahmen durch die Bundesländer statt. "Sie bleiben aber hinter den Notwendigkeiten zurück", stellt das Ressort von Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) fest.

Nach wie vor erfüllen drei Bundesländer die vereinbarte Quote von 88 Prozent zur Unterbringung von Flüchtlingen nicht. Tirol (85,93 Prozent), Oberösterreich (87,16 Prozent) und die Steiermark (87,94 Prozent) erreichen die Quote noch nicht ganz. Allerdings geht auch in anderen Bundesländern, die zuvor deutlich darüber lagen, die Quote nun wieder zurück. Beispielsweise ist Niederösterreich unter die 100-Prozent-Marke auf 97,34 Prozent gesunken. Deutlich über dieser Marke liegt nur Wien mit 137,68 Prozent.

(APA)

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